Der Heizraum

Hier lebt Kamaji. Er heizt die Becken.

Haku saß mal wieder hier, gegen die Schränke gelehnt.
Er dachte über sein verpfuschtes ´Leben nach. Als Drache hatte er gerne gelebt, so frei und ungebunden.
Doch dann hatte er der Versuchung nicht widerstehen können und sich bei Yubaba eingeschrieben. Jetzt wußte er nicht einmal, wie es früher war
und sogar seinen wahren Namen. Yubaba konnte ihn alles machen lassen, er hatte keine Wahl.

Wie immer konnte Kamaji, der eine Weile lang an seinen Geräten gedreht und gearbeitet hatte, es nicht mehr ertragen.
"Haku, jetzt denk einmal positiv. Glaub mir, es hilft", sagte er in die Stille und aß sein Essen.

"Wenn es zumindest etwas Hoffnung geben würde...", die es leider nicht gab. Yubaba hatte ihn ganz in der Hand. Er konnte
von Glück sagen, dass er noch lebte, denn seine Aufträge waren alles, nur kein Zuckerschlecken.
Diese Seite von ihm war ehrlich. Wie er sich meist von den anderen Angestellten verhielt, war selbstbewusst und stark, und selbstsicher.
Von seinen wahren Zweifeln bekam nur Kamaji mit. Haku war komplett desillusioniert, ohne Hoffnung für seine Zukunft.
Und sein größtes Ziel war die Freiheit, die er nie bekommen wird.

Faint war die Treppe herunter gerannt, als sie durch den Hintergarten gekommen war. Sie litt ein wenig unter einem Verfolgungswahn, weshalb sie fast immer in großen Menschenmengen jemanden erkannte, der ihr etwas anhaben wollte. Meist war dem aber nicht so.
Das Mädchen hatte sich durch einen engen Raum gequetscht und sah nun durch eine Klappe durch in den Heizungsraum. Kamaji aß und arbeitete mal wieder gleichzeitig, das war oft zu typisch für ihn.
Und der Junge musste einer der Diener von Yubaba sein. Um die interessen und Absichten von Yubaba kümmerte sie sich nicht. Sie wusste nur das sie eine Vorliebe für Drachen hatte und stahl vielen Wesen ihre Namen und somit ihre Erinnerung.
Auch sie, die Fenriswölfin hatte einen Namen bekommen, jedoch hat sie sich frei dazu entschieden ihn anzunehmen. Die Beudeutung interessierte sie wenig, Faint hies soviel wie Ohnmacht... aber ob das stimmte?

Als er Faint kommen sah, fasste er sich schnell wieder und sah sie mit seiner üblichen Gleichgültigkeit an.
Er arbeitete schon lange hier und somit erfuhr er viel.
"Hallo Faint", sagte er und sah hoch.

"Hallo" Hm, wie hieß der Junge noch? Sein Name war ihr entfallen, aber bei all den Angestellten und Leuten die sich hier herumtrieben? Wie sollte sie sich da auch jeden einzelnen Namen merken?
"Hallo Kamaji" Grüßte sie den Herren, der immer noch wie ein Schäunendrescher sein Essen fraß. Auch die Rußmännchen hatten anscheinend gerade ihr Essen bekommen, schnell stieg sie über den glatten Fußboden zu den Beiden herüber. Schuhe hatte sie keine an, denn sie lief wie sooft barfuß.

Der Drache sah sie an, während sie zu den kleinen Wesen tappte.
Er hatte gehört, wer sie war: Die Fenriswölfi und die Schwester der Todesgöttin Hel.
Die Schwester soll hier ein echter Alptraum sein, hatte er gehört. Die Männer verfielen ihr, obwohl sie zur Hälfte tot war, dass lag an ihrem Bann.
Er würde sie jedenfalls nicht treffen wollen, da ihr Bann eigentlich für alle männlichen Wesen galt.

Haku streute noch ein paar der bunten Flocken zu den Rußmännchen.

Ja, ihre Schwester konnte der blanke Horror sein, dennoch verstanden sie sich hin und wieder ganz gut. Vielleicht auch weil sie sich eher selten sahen. Faint und Hel sahen sich aber nicht ähnlich. Aber das lag vielleicht auch daran das sie völlig unterschiedliche Wesen waren.
Der Junge, genau Haku hieß er, war eher ein stiller und ruhiger Kerl. Deshalb verhielt sich Faint auch nicht anders als sonst.
Bei aufdringlichen und lauten Kerlen war das nämlich was ganz anderes, da hatte sie, nunja Angst nicht direkt, aber sie konnte sich einfach nicht mit der Art anfreunden.
"Hat Yubaba euch wieder Aufträge gegeben?" Ja, soweit sie wusste tat die alte Hexe das ziemlich oft, und meistens handelten sich ihre 'Handlanger' damit nur Dreck ein.

Haku sah sie mit schief gelegtem Kopf an.
"Ja, hat sie, wie immer halt.", sagte er mit fester Stimme. Die Drachen wurden nur zu gerne von ihr herumgeschubst.
"Und was machst du so den ganzen Tag?"

"Was soll ich schon machen?" Sie war ja geradezu eine Stalkerin, aber das verriet sie nicht. Es war sozusagen ihr einzigstes Hobby und das einzigste was sie in letzter Zeit gemacht hatte.
Sie betrachtete kruz die Rußmännchen, die immernoch an ihren Flocken rumnagten. Schnell ging sie von dem Boden weg, denn die Rußmännchen würden sonst wieder auf ihren Füßen herumtanzen, und das mochte sie gar nicht.

"Außer Beobachten wohl nicht viel, was?"
Haku bekam immer die Gerüchte der anderen Bediensteten mit und wußte so, was man sich über sie erzählte.
Er sah zur Decke hoch und schloss die Augen.

"Nein" Das Gerüchte über sie kusierten wusste sie nicht, aber es war ja zu vermuten, das die Angestellten neugierig waren was die Gäste, die auf lange Zeit hier lebten so in ihrer Freizeit taten.
Der Junge war irgendwie langweilig, er tat nichts interessantes und war anscheinend mit sich unzufrieden. Aber von ihr selbst konnte man auch nichts anderes erwarten. "Hast du eine Ahnung wo meine Schwester sich zur Zeit aufhält?" Faint vermutete das sie wieder Männer verführte.

"Warscheinlich bei ihrer Lieblingsbeschäftigung", sagte er achselzuckend. "Sieh doch einfach mal in ihrem Zimmer nach."
Er stand auf. "Ich muss jedenfalls noch was erledigen. Bis bald, Faint und Großväterchen."

Er Geht.

"Dabei werde ichsie wohl kaum stören..." Ihr Seitenblick streifte Haku, der nun aufstand und verschwand. Bis auf das Großväterchen war nun niemand mehr da. "Kamaji. An deiner stelle würde ich sehr auf ihn acht geben..." Sie wusste das er oft hier herunterkam und Kamaji besuchte, dann konnte dieser auch mal ein Auge auf ihn haben.
Dann machte sie auch Faint wieder auf den weg.

~geht~

Yubaba hatte ihren Diener hierher zu Kamaji geworfen, denn dieser war mit einer Falltür zu Yubaba's Zimmer verbunden und musste nun hart auf dem Erdboden bei den Rußmännchen landen. Kamaji schaute den Jungen an, arbeitete aber mit seinen vielen Armen weiter und warf zwischendurch einen Blick auf Ryuu, der sich aber kein Stück mehr rührte.

~Blumenwiese~

Amaya kam die Treppe herunter. Kurze Zeit blieb sie vor der Türe des Heizraumes stehen bevor sie eintrat. "Hallo!",begrüßte sie Kamaji flüchtig und ihr Blick wanderte zu Ryuu, der reglos da lag. Amaya konnte es sich einfach nicht verkneifen zu grinsen.

"Pass auf und tritt nicht auf die Rußmännchen, und stör mich nicht bei der Arbeit." Grummelte Kamaji und fuchtelte mit seinen vier Armen an Stäben und Bändern herum, die Rußmännchen arbeiteten zum Teil, andere umzingeten den Leblosen Körper von Ryuu. Ere war bleich und hatte nun die AUgen geschlossen, er blutete Außerdem nicht mehr aber die tiefen Bisswunden waren trotzdem noch gut zu erkennen. "Nimmst du ihn mit, oder warum bist du hier?" Er schaute nicht mal zu Amaya schien aber genauestens zu wissen was sie gerade tat.

Amaya sah kurz zu Kamaji, dann wieder zu Ryuu der von ein paar der Rußmännchen umgeben war. Sie dachte darüber nach was sie tun sollte. Ryuu mitnehmen? Was brachte ihr das denn? Ich ging vorsichtig zu Ryuu, und achtete natürlich darauf das sie nicht auf die Rußmännchen trat. Sie beugte sich über ihn. Irgendwie ist es ja unfair... Was genau sie damit meinte war in Frage zu stellen, aber scheinbar schien sie Mitleid mit ihm zu haben. "Ich werd ihn mitnehmen!",sagte sie zu Kamaji und scheuchte die Rußmännchen weg, die um Ryuu herum waren. Sie nahm seinen leblosen Körper und warf ihn sich über die Schulter. "Tschüss, Kamaji!",sagte sie und verschwand mit Ryuu.

~geht~