Das Haus auf dem Wasser

Weit entfernt von den Schienen steht ein Haus. Ryuu wohnt in ihm, obwohl es so unbewohnt aussieht. Um es zu erreichen muss man über einen Wasserweg gehen, dch das Wasser geht einem nur bis zu den Knien.

Ganz so weit war es dann doch nicht gewesen und Ryuu war an diese Strecke sowieso schon gewöhnt. Er öffnete die Tür und lies Amaya zuerst eintreten und nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte pflanzte er sich direkt aufs Sofa. Ja, die Strapatzen des letzten Auftrags haben seine Kraft ganz schön beansprucht, aber was einen nicht umbringt macht einen stärker, oder? So sah er das jedenfalls.

Amaya war vor Ryuu eingetretten, er hatte sich aufs Sofa gesetzt und sie blieb einfach stehen. Sie schaute sich interessiert um in seinem Haus.

Er schaute mit kurzen, schnellen Blicken zu wie Amaya sein Haus betrachtete. "Du darfst dich auch setzen." Bot er ihr an, denn ewig zu stehen war bestimmt auch nicht das allerbeste. "Und hattest du in letzter Zeit kontakt zu Yubaba?" Fragte er interessiert, denn er wusste das viele Leute nicht sehr gut gestimmt waren wenn es um Yubaba ging.

Amaya nickte kurz und setzte sich. Hatte sie in letzter Zeit Kontakt mit Yubaba gehabt. Sie schüttelte zu dieser Frage den Kopf. "Nein ich hatte keinen Kontakt mit Yubaba...du schon oder?"

"Ja, als ihr Laufesel schon..." Gut, als Laufesel konnte man ihn und Haku eher weniger bezeichnen, doch sie mussten viele Aufgaben für Yubaba erledigen. Für immer hatte Ryuu aber nicht vor das zu tun. Er hob eine Augenbraue "Wundert mich ja ein wenig das du mit fremden Jungs mitgehst..." Sprach er zu Amaya und blickte zu ihr.

Amaya zuckte die Schultern. "Mag sein...",sagte sie. Ja es stimmte. Es war schon verwunderlich das sie einfach so mit Ryuu mitgegangen war, aber warum auch nicht? Er würde sie ja nicht grad umbringen oder irrte sie sich da?

Nein, umbringen würde er sie sicherlich nicht. Höchstwahrscheinlich... nur im Notfall. "Mag sein? Na, an deiner Stelle hätte ich mir darüber mehr Gedanken gemacht." Sein Gesichtsausdruck sah rätselhaft aus, aber nur weil er sich nebenbei noch den Kopf darüber zerbrach warum Amaya so wenig redete.

"Vielleicht wäre es schlauer gewesen!",meinte sie Achsel zuckent. Sie hatte ihm wohl einfach mal auf gut Glück vertraut. Und er war nett und tat ihr ja nichts, deshalb sah sie kein Problem.

Nun sah sein Gesicht bedröppelt aus. So ein unbekümmertes Mädchen... dachte er Kopfschüttelnd und betrachtete sie zweifelnd. Ryuu verstand nicht wie man ihm einfach vertrauen konnte. Schließlich war er ein Dämon und was Dämonen manchmal im Hinterkopf hatte war ja wohl kaum zu ergründen.

Amaya machte sich oft Gedanken über manche dinge, doch in diesem Fall war es nicht so gewesen. Komisch....
Amaya war selbst ein Dämon, wie Ryuu, vielleicht hatte sie sich deswegen nicht so große Gedanken gemacht.

Zweifelnd blickte er aus dem Fenster. Es war bereits dunkel geworden. "Wenn du hier schlafen möchtest schläfst du auf der Couch!" Nein, so ein Feingefühl hatte er nicht ihr auch noch das Bett anzubieten. Sein Körper schmerzte schließlich, da wollte er nicht auch noch auf sein Bett verzichten. "Obwohl, wenn du willst kannst du mit mir in meinem Bett schlafen... groß genug ist es." Meinte er mit einem grinsen und blickte zu Amaya. Wie sie wohl darauf reagieren wird...

Amaya sah ihn gleichgültig an. Mit Ryuu in einem Bett schlafen? Warum nicht? Sie nickte. Mal schaun wie er nun reagieren würde, wenn sie nichts dagegen hatte mit ihm in einem Bett zu übernachten.

Nun kratzte er sich grinsend am Hinterkopf. Das sie das so ernst hinnehmen würde hatte er nicht erwartet, vorallem weil das ein Spaß sein sollte. Verwundert betrachtete er Amaya. Zwar hatte Ryuu wirklich nichts dagegen, doch so wirklich war er nicht davon überzeugt. Diesen Zweifel sah man ihm nun auch an. Hättest du mal nicht so eine große Klappe gehabt...

Amaya merkte das Ryuu nun etwas verwirrt war. Was war das? Nein nicht oder... doch? Amaya's Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. So etwas sah man wirklich selten, sehr selten wenn sogar überhaupt nie und heute zum erstenmal. "Wenn du möchtest bleib ich auch hier!",meinte kichernt und wunderte sich über sich selbst.

"Das hattest du nicht als Witz gemeint?" Fragte er fassungslos und war direkt noch fassungsloser als er ihr grinsen sah. "Nein, dagegen hab ich nichts, aber... ich hab es nicht erwartet." Musste Ryuu schließlich zugeben und grinste nun auch. Ja, Amaya hatte es geschafft ihn ziemlich aus der Fassung zu bringen, was ihn ein bisschen ärgerte.

Amaya hörte auf zu kichern und wirkte langsam wieder ernst. "Nein das war kein Spaß, ich habe damit eigentlich keine Probleme...",meinte sie.

"Gut, das kam einfach zu unerwartet..." Sagte er nun im genauso ernstem Ton wie sie. "Aber wenn du meinst, du musst das entscheiden..." Er hätte nur ein Problem damit gehabt, wenn er nicht in sein Bett gekonnt hätte.

Amaya grinste und streckte ihm die Zunge raus. "Gut dann übernachte ICH MIT DIR in einem Bett!",meinte sie lachent.

Es verwirrte ihn nun das Amaya plötzlich wieder so fröhlich und vorallem laut war. Mit etwas fassungslosem Blick schaute er zu ihr und schüttelte den Kopf. Sachen gibts, die gibts gar nicht... Stellte er fest und rieb sich die Stirn.

Amaya's Lachen hörte auf, aber das Grinsen blieb diesmal. "Wieso schütetlst du denn den Kopf Ryuu?",fragte sie nach, weil sie es nicht verstand.

"Warum sollte ich ihn nicht schütteln..? Na gut, ich werd es dir verraten." Er grinste "Ich habe gerade wieder über das Märchen von dem Frosch-Angestellten nachgedacht... Ich warte nämlich auf diesen Froschkönig und noch mehr auf seine Prinzessin!" Ryuu schmunzelte mit gesenktem Kopf, sodass sie sein Gesichtsausdruck nicht sehen konnte.

"Ob die Prinzessin wohl hübsch ist...",dachte Amaya laut und sah Ryuu an. Von diesem Märchen hatte sie schon einmal gehört, doch ganz hatte sie es sich nie angehört, sie stellte nach einiger Zeit ab und konzentrierte sich nicht mehr darauf zuzuhören.

"Bestimmt... hoffe ich jedenfalls mal!" Er kratzte sich grinsend am Kopf, da er Amaya ja gerade wieder die reinste Lügengeschichte aufgetischt hatte. Aber eigentlich kümmerte er sich da nicht sonderlich drum, Ryuu erzählte unheimlich gerne Geschichten, und wenn niemand merkte das er dabei Log fand er die ganze Sachen noch besser.

Amaya musterte Ryuu. Irgendwas stimmte im Moment nicht. Aber sie zuckte die Achseln, es war ihr egal.