>Der Glockenturm<

Das höchste Gebäude der Stadt, von wo aus man einen fantastischen Überblick hat.

~kommt~


Für Roxas, der sehr oft hier oben war, waren die vielen Treppenstufen nach oben kein Prblem mehr. Er nahm sie laufend und kam so recht schnell oben an. Schließlich lies er sich auf seinem Lieblingsaussichtspunkt nieder, von was aus man fast ganz Twilight Town im Blickfeld hatte. Seine Füße baumelten in der Luft und wer gesehen hätte wie tief es dort hinab ging und anders als Roxas nicht schwindelfrei war, der hätte sicher Todesängste gekriegt. Aber ihm machte das nichts aus. Soweit er wusste, war hier noch nie jemand hinabgestürzt und an dieser Stelle sahsen öfters mal Leute. Er war früher mit Hayner, Pence und Olette sehr gerne hergekommen, auch wenn er die drei in letzter Zeit kam gesehen hatte. Die Luft war heute recht klar, so dass man in der Ferne sogar das Meer sehen konnte. Etwas neben dem Turm fuhr gerade der Zug entlang. Roxas lehte sich ein wenig zurück und genoss die Aussicht und den kühlen Wind, der hier oben wehte, wo es keine Häußer gab, die ihm im Weg waren.

~Kommt an~

Für Naminé waren die vielen Treppenstufen schon fast eine höllenqual. Aber sie musste ja auch nicht raufrennen. Trotzdem beanspruchte das hochgehen schon einige Zeit. Mitlerweile war sie vollkommen in ihren Gedanken versunken. *Jetzt reichts aber mal! Schluss damit! Ich denk einfach nicht mehr an das Gespräch... warum sollte ich auch?* Das war leichter gesagt als getan. Oben angekommen, sah sie kurz Roxas. Ihr schien das allerdings nicht ganz aufzufallen. Ein kurzes 'Hallo, Roxas' und immernoch der gedankenverlorene Blick. *Moment mal... Roxas?!* Kaum hatte sie dies regestriert hallten auch wieder Kairis worte in ihrem Kopf herum. *Nicht doch!* Und wieder war sie am grübeln. Das sie dabei wieder höchst durcheinander war, war auch kaum zu übersehen. *Was für eine Ironie!*

Roxas war erstaunt, dass noch jemand hier nach oben gekommen war. Normalerweise war dies kein Ort, wo man durch Zufall auf andere Leute traf. "Hallo Naminé!" begrüßte Roxas sie. Dann sah er wieder hinaus auf die Landschaft. Das Naminé ziemlich durcheinander wirkte viel ihm erst kurze Zeit später auf. "Was hast du denn?" fragte er ein wenig besorgt. "Du siehst irgendwie etwas durcheinander aus." Er konnte natürlich nicht ahnen, dass er der Grund war, zumindest indierekt. Und da er nichts in der Umgebung sah, höhrte oder roch, was so verwirrend seien könnte, dass man so verwirrt aussah wie Naminé, machte er sich tatsächlich ein wenig Sorgen. Fragend sah er sie an.

*Wag es ja nicht jetzt rot anzulaufen!* Was Naminé dabei nicht wusste, war das sie doch rot anlief. War vielleicht auch besser so, sonst währe sie wahrscheinlich aus Panik weggerannt. Allerdings dürfte dies die ganze Situation für Roxas nur noch verwirrender Gestalten. "I-Ist nicht so wichtig..." *Und selbst wenn ich bin mir nicht ganz sicher ob ich genau über dieses Thema mit ihm sprechen sollte. Ich sollte Kairi dafür ermorden, aber das würde die Situation nicht verbessern. Mal davon abgesehen das es sowieso etwas merkwürdig ist, das mir dies gedanken bereitet...*

Roxas konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was mit Naminé los war. Als sie nun auch noch rot anlief stand Roxas auf und ging zu ihr hinüber. "Bist du ganz sicher?" fragte er noch einmal, denn er war sich ziemlich sicher, dass man durchaus so aussehen konnte, aber sicher nicht wegen etwas, dass man mit >Nicht so wichtig< abtun konnte. Du bist ganz rot im Gesicht und wirkst durcheinender. Hast du Fieber?" Besorgt legte er ihr die Hand auf die Stirn, aber ihr Temperatur war normal. Was ist nur mit Naminé los? Sie schien gesund zu seien, aber dennoch sah sie so aus, als sei irgendetwas ganz furchtbar im argen. Aber noch immer konnte er nicht entdecken, was nicht stimmte, kein Wunder, denn da war ja auch nichts zu entdecken und er konnte ja nicht hellsehen und wissen, dass er der Grund war, oder genauer gesagt das Gespräch zwischen Naminé und Kairi über ihn.

"M-Mir geht es gut. M-Mach dir... keine Sorgen..." *Das wird ja immer schlimmer... durcheinander, knallrot und nicht mehr richtig reaktionfähig. Habe ich eigentlich noch Zeit den Turm runterzuspringen?* Das würde auch nichts bringen, also konnte Naminé diesen Gedanken auch schonmal streichen. Aber was sollte sie nun tun? Sie konnte ja wirklich nicht gerade über so ein Thema mit Roxas reden. *O.k... ich muss mich beruhigen...* "Du würdest es gar nicht wissen wollen... glaub mir." Das murmelte sie schon so leise vor sich hin, das es kaum hörbar war. Wahrscheinlich hatte sie damit recht, vielleicht aber auch nicht.

Roxas wusste nicht warum Naminé so reagierte. Sie schien mir den Gedanken irgendwo anders zu seien. Aber wenn sie meinte, es sei alles in Ordnung, dann würde er das so hinnehmen, auch wenn er ihr nicht so recht glaubte. "Ok, wenn du meinst." Er ging wieder hinüber zu seinem Aussichtspunkt und setzte sich dort wieder hin. Sein Blick wanderte über die zahllosen Dächer Twilight Towns und blib schließlich an der Bahnlinie hängen. Der Zug war inzwischen in weiter ferne in Richtung Meer verschwunden. Naminé stand immer noch da und dachte scheinbar nach, aber Roxas wollte sie zunächst nicht stören. Auch wenn er immer noch besorgt war und sich fragte, was Naminé, die ja ein eher ruhigeres Gemüt hatte so durcheinanderbringen konnte.

*Warum denke ich überhaupt so viel darüber nach! Das dürfte mich gar nicht interessieren!* Naminé hatte keine andere wahl. Sie musste mit jemanden darüber sprechen. *Und wenn es mit der Person ist um die es geht...* Aber ob das wirklich eine ihrer besten Ideen war? Schweigend ging sie zu Roxas und setzte sich neben ihn. Die röte war mitlerweile verschwunden, zu Naminés beruhigung. "Schon merkwürdig... manchmal macht man sich gedanken über dinge, die einem vorher so unwichtig erschienen.", als sie dies sagte, sah sie ziemlich abwesend aus. "Ich bin durch ein gespräch mit Kairi so durcheinander." Mehr sagte sie erstmal nicht dazu. *Bevor ich ihn zuplapper und er es doch nicht wissen will...*

Roxas wandte den Blick nicht von der Landschaft ab, hörte Naminé allerdings dennoch zu. "Ja, da hast wohl recht." entgegnete er schließlich. "Dieser Turm verdeutlicht das sehr gut. Fast jeder ist hier irgendwann mal hochgestiegen und dachte sich, wie toll das doch hier oben seien muss. Aber dann, ganz plötzlich, wenn sie dann oben angekommen sind bemerken viele, dass sie Höhenangst haben und sie deshalb die Aussicht nicht geniesen werden können. Aber selbst wenn sie es schon vorher wissen, wird es ihnen dennoch erst hier oben wieder einfallen. Was wichtig ist und was nicht ändert sich mit der Situation. Die Wahrheit dahinter ist, dass uns die Dinge schon davor wichtig waren. Anders ist das nichts zu erklären. Der Unterschied allerdings ist, dass wir es davor nur nicht gemerkt haben." Er lächelte schwach. "Wieso, was hat sie denn erzählt, dass es dich gleich so sehr durcheinander bringt?"

*Das währe dann der Part, den ich dir gerne Erspart hätte...* Aber eine große auswahl hatte Naminé nun so oder so nicht mehr. Sie zögerte jedoch etwas mit antworten. Es war auch alles andere als einfach mit der Person, um die es ging, darüber zu reden. *Ich muss mich zusammenreisen! Nun habe ich angefangen zu reden, dann muss ich auch aussprechen.* "Das Gespräch fing eigentlich relativ einfach an. Kairi fiel auf, das ich ziemlich früh zurückgekommen war. Ich erzählte ihr warum und..." *Ab jetzt bereue ich alles was ich sage...* "Naja, mir ging es nicht besonders gut als ich zurückkam. Durch das Gespräch mit dir, ging es mir schon viel besser und das erzählte ich ihr natürlich. Ich wünschte ich hätte das nie ausgesprochen. Es war wieder einer der berühmten Kairi-Fallen die folgte. Ein einziger Satz der mich völlig aus dem Konzept brachte. Ich glaube du kannst dir in etwa denken was dann kam." *Gerade mit der Person darüber zu sprechen, um die es ging ist nicht sehr einfach... ähem...* "Ich bin in die Kairi-Falle gestolpert... in einer nach der anderen und letztlich wahr ich vollkommen durcheinander. Die plötzliche behauptung ich würde auf dich stehen, das brachte mich völlig durcheinander." Wiederholend knallrot wante sie ihren blick nun vollkommen ab. "Wenn sie soetwas sagt sollte mich das eigentlich gar nicht mehr interessieren, mitlerweile müsste ich es doch wirklich besser wissen... und genau das... bringt mich daran zum grübeln." *Das es mich interessiert, das ich mir darüber gedanken mache... Hab ich ihm das gerade wirklich erzählt? Wie viele Sekunden habe ich noch zum wegrennen?*

Roxas hörte zu und verzog keine Miene. Als Naminé zuende gesprochen hatte, zog er die Stirn kraus und dachte kurz nach. "Typisch Kairi!" sagte er schließlich grinßend. "Aber lass sie doch denken, was sie möchte. Sich groß darüber Gedanken zu machen was sie meint ist doch nicht wichtig." Er hiehlt kurz inne. "Wenn es dich so sehr zum grübeln bringt, dass du es besser wissen müsstest dann denk doch einfach nach: Entweder stimmt es, was sie sagt, oder es stimmt nicht. Im einen Fall hatte Kairi eben recht, im anderen nicht. Was macht das für einen Unterschied? Ich meine, letzt endlich wird dich das Grübeln da auch nicht weiterbringen. Es ist ja nicht so, als ob man das entscheiden oder sich überlegen könnte." Das es dabei um ihn ging schien Roxas entweder nicht zu stören, oder nicht zu interessieren. Er hiehlt seine Formulierungen weiterhin allgemein und blieb scheinbar neutral gegenüber diesem Thema. "Aber sich darüber den Kopf zu zerbrechen und sich von Kairi so aus der Fassung bringen zu lassen ist es weder wert, noch ist das ein Lösung. Und wenn du meinst, du müsstest es besser wissen, und grübelst deshalb soviel, dann sag dir immerhin: Du wirst es auf jeden Fall besser als Kairi wissen, die einfach rät und vermutet." Er zögerte. "Davon abgesehen hat das mit Wissen doch eingentlich eh recht wenig zu tun. Der Verstand kann einem bei so etwas nicht helfen." Er deutete auf Naminés Herz. "Also: Schau dort hinein und dann kannst du Kairi ja sagen, dass sie nicht recht hatte! Oder?" Bei diesem letzten Wort grinßte er.

Und wenn Kairi recht hatte? Ihren blick hatte Naminé immernoch abgewant. *Oder?... oder was? Die antwort kann ich mir denken. Aber hatte sie nun recht oder nicht...* "Ich glaube... Kairi hat mich gar nicht aus der Fassung gebracht..." Ihre röte war mitlerweile wieder verschwunden und nach kurzem weiterem schweigen sah sie wieder zu Roxas. "Wenn du mich fragst... haben mich eher meine Gedanken in dem Moment aus der Fassung gebracht." Sie lächelte leicht, was allerdings schnell wieder verging. Nachdenklich wante Naminé ihren blick dann erneut ab. *Es lässt sich einfach nicht leugnen...* "Wenn ich... behaupten würde... Kairi hätte nicht recht..." Kurz unterbrach sie ihren Satz und schüttelte den Kopf. "Das kann ich nicht... Ich würde Lügen..."

Roxas schwieg eine lange Zeit und sein Blick wich nicht von der Landschaft am Horizont. Es wartete, bis Naminé ausgesprochen hatte. Dann wandte er sich lächelnd zu ihr. "Na siehst du. Das war doch kein Grund sich so verwirren zu lassen, sei es jetzt nun durch deine Gedanken oder durch Kairi. Und jetzt lächle wieder, okay? Kein Grund mehr, durcheinander zu seien." Er sah sie aufmunternd an. Dann überlegte er, ob er vielleicht noch etwas dazu sagen sollte. Aber er wusste nicht so recht was. Was sagte oder tat man auch schon in so einer Situation? Er hatte keine Ahnung und so schwieg er einfach weiter. Ob das ein Fehler war? Er war sich nicht sicher und wollte nicht riskieren, das Naminé, wo sie doch schon so offen und ehrlich gewesen war ihm davon zu erzählen, am Ende beleidigt, gekränkt, enttäuscht oder was auch immer war. Aber ihm fiehl einfach nicht ein, wie oder ob er darauf reagieren sollte. Er hätte auch einfach nichts sagen können, aber dann dachte Naminé am Ende, sie wäre ihm gleichgültig, denn das stimmte nicht. Roxas, warum kannst du nicht ebenso ehrlich seien wie Naminé fragte er sich unwillkürlich. Auch wenn man es ihm nicht ansah, dachte er fieberhaft nach. Aber so sehr er sich auch bemühte, er kam zu keinem Ergebnis. Wie war das noch mal? Nicht darüber grübeln, der Verstand hilft einem da auch nicht weiter...

Mit diesem schweigen tauchten für Naminé nur noch mehr fragen auf. *Ich... würde schon gerne wissen ob das auf Gegenseitigkeit beruht... aber danach zu fragen würde nichts bringen.* Also lächelte sie nur stumm und wante ihren blick wieder zu Roxas. *Das ist viel zu ruhig... dadurch denke ich nur immer weiter darüber nach...* Und das war in diesem Fall wahrscheinlich nicht sehr gut. Aber was sollte Naminé nun groß sagen, oder fragen? Es gäbe viele fragen, aber das währe nicht der Zeitpunkt um sie auszusprechen. *Sag doch irgendwas... ich bitte dich... lass mich nicht so im dunkeln tappen.* Aus den gedanken wollte sie ihn trotzdem nicht reissen, allerdings wollte sie auch nicht ewig schweigend da sitzen. "Du... hälst dich nicht an deine eigenen Worte, Roxas." Damit schien Naminé zu meine, das er zu viel nachdachte. *Das ich es ihm gesagt habe... das macht mich nervös... und das merkt man mir an.* "Das berühmte entweder oder. Momentan hast du es in der Hand." *Ob hier nur Freundschaft im Spiel ist, oder mehr.*

Roxas hatte durch die drückende Stille immer noch den Eindruck, etwas sagen zu müssen, aber er wusste einfach nicht was. Als Naminé schließlich das Schweigen brach, traf sie den Nagel auf den Kopf. "Ja, du hast wohl recht..." Er schüttelte irgendwie verständnisslos über sein eigenes Verhalten den Kopf. "Es ist immer so leicht, etwas zu sagen, aber so schwer, es dann auch zu tun. Das ist wohl das, was man Mut nennt. Die Kraft, auf Worte Taten folgen zu lassen. Wer das nicht kann, ist es auch nicht wert, dass man ihm zuhört." Naminé hat Recht. Was bedeuten meine Worte, wenn ich nicht selbst an sie Glaube. Sie wahr ehrlich mir gegenüber. Warum sollte ich das dann nicht auch seien? Aber es ist so schwer... Fehlt mir wirklich der Mut? Er lachte bitter auf. "Ich gebe gerade sicherlich ein erbärmliches Bild ab. Zu schwach, das, was ich anderen rate selbst zu tun." Er sprach fast mehr mit sich selbst als mit Naminé. Was ist so schwer daran zu sagen, dass ich sie auch sehr mag? Warum krieg ich es nicht auf die Reihe, ihr das einfach zu sagen? "Ist schon komisch, oder? Ich krieg es einfach nicht auf die Reihe, dir zu antworten. Du nennst es enteweder oder? Nein, das ist es nicht. Die Antwort ist schon klar, aber ich muss sie aussprechen, sonst nützt sie nichts." Er zögerte. "Ich... Ich mag dich auch sehr!" War das jetzt blöd formuliert?

Naminé lächelte leicht, während sie zuhörte. Erbärmlich konnte man dies nicht nennen. Es gab halt Situationen wo einen plötzlich der Mut verließ. Sie verhielt sich still, bis zu seinen letzten Worten. Für einen kurzen Moment schien Naminé abwesend zu sein. *Vorsichtig formuliert...* Fehlten ihr die Worte? Nein, das war es nicht. *Ich würde jetzt so gerne, so viel sagen... aber momentan scheint mir jedes Wort ein Wort zu viel zu sein.* Allerdings konnte dieses kurze schweigen auch nervös machen. Das schien auch Naminé in den Sinn zu kommen, weshalb sie dann doch etwas sagte. "Roxas..." Das lächeln war nun eindeutig zu erkennen. Den blick hatte sie für kurze Zeit abgewant, was sich allerdings auch im nächsten Moment änderte. Sie kam noch etwas näher, sodass sie ihm direkt in die Augen sah. "...Ich weis ehrlich gesagt nicht was ich groß sagen soll..." Sie stoppte kurz. *Ich finde einfach nicht die richtigen Worte... ich gebe zu... das ist mir noch nicht passiert.* "Aber... vielleicht ist gerade auch jedes Wort zu viel." *Ich möchte... einfach nur den Moment genießen... übertrieben?*

Roxas sagte einfach nichts. Stattdessen lächelte er. Er hatte alles gesagt, was er zu sagen hatte. Nun noch viel mehr zu reden wäre unangebracht, fand er. Als Naminé etwas sagte und genau diesen Gedanken ansprach, nickte er. Dieser Moment war schön genug, sodass zu viele Worte ihn nicht besser, sondern vermutlich eher verschlechtert hätten. Erneut war es fast schon erdrückend still geworden, aber dieses mal störte es ihn nicht. Während er davor noch das Gefül gehabt hatte, die Stille wäre etwas drückendes, unangenehmes, ja fast schon qualvolles gewesen, da er sich nicht entscheiden konnte, wie er sie brechen sollte, so war sie diesmal umso schöner und hatte etwas ruhiges, friedliches an sich. Wie lange dieser Moment wohl noch dauern wird? fragte er sich unwillkürlich und war deshalb sofort sauer auf sich. Roxas, du bist und bleibst einunverbesserlicher Pessimist. Aber immerhin ein glücklicher antwortete er sich selbst und schob diese Gedanken beseite.

Naminé währe es am liebsten gewesen, wenn dieser Moment einfach ewig anhielt. Für einen kurzen Moment vergaß sie vollkommen, das auch dieser Moment und dieses schweigen, irgendwann ein ende nehmen musste. *Schade, das es mir trotzdem wieder eingefallen ist.* Irgendwann musste einer der beiden dieses schweigen wieder brechen, so schwer es auch fiel. *Es ist ein wunder, das ich überhaupt noch klar denken kann...* Aber es sah nicht gerade danach aus, als würde Naminé das schweigen auch wirklich brechen. Sie verhielt sich einfach weiterhin still und sah Roxas direkt in die Augen. *Eine ziemlich ungewohnte Lage... Es gäbe jetzt vieles was ich tun könnte... die frage ist nur, welche Reaktion währe hier richtig?* So ein schweigen zu brechen schien schwerer als es sich Naminé vorher hätte vorstellen können. Aber es musste doch irgendeinen weg geben. *Vielleicht... bin ich auch einfach... zu vorsichtig...* Jede Reaktion hätte nun falsch oder richtig sein können, aber darüber nachzudenken, hätte die Lage im grunde genommen auch nicht verbessert. Zwar genoss Naminé die stille, doch im hinterkopf behielt sie leider das diese stille enden musste. Vielleicht war dies der Grund warum es ihr so schwer fiel. Sie wollte dieses schweigen nicht brechen. Sie seufzte leicht und legte ihren Kopf dann auf Roxas schulter. Dabei schloss sie die augen und sah wieder etwas abwesend aus. "Es ist wirklich schade... das selbst die schönsten Momente, ein Ende nehmen müssen.", flüsterte sie leise vor sich hin, was für Roxas wahrscheinlich noch zu hören war.

Roxas wartete einfach weiter ab, auch wenn er wusste, dass er bald keine Wahl mehr haben würde, als etwas zu sagen. Das Problem war nur: Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte und selbst wenn er es gewusst hätte, so war er sich auch nicht sicher, ob Naminé nicht einfach noch etwas weiter schweigen wollte. Kurz gesagt, er war mit der Situation ein wenig überfordert. Kein Wunder, da er auch noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen war. Und dann kam noch hinzu, dass er sowieso ein recht schweigsamer Mensch war. Also tat er das, was er fast immer tat: Er schwieg, auch wenn es diesmal keine in sich gekehrte, ruhige, vielleicht auch etwas abweisende Stille war, sondern eine angenehme, freundliche Stille. Als Naminé schließlich das Schweigen brach, lächelte er. "Alles muss irgendwann enden. Auch die schönsten Momente. Aber weist du wieso: Damit neue Momente folgen können. Und ich bin sicher, das auch diese sehr schön, wenn nicht sogar schöner seien können. Zwar nicht immer das ist gewiss, aber Momenten hinterherzutrauern bringt nichts." Er antwortete ebenfalls flüsternd. "Schade ist es sicher, aber eines ist ebenso sicher: Wir würden es bereuen, wenn wir die schönsten Momente ewig dauern liesen." Denn etwas schönes ist niemals der Normalzustand. Dann ist es nicht mehr schön sondern normal. Und so etwas schönes als normal abzutun wäre Ignorant. So wie Naminé ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte, so lehnte er jetzt seinen an ihren. "Und deshalb... Sollte man dankbar sein für jeden dieser schönen Momente im Leben. Und das bin ich. Sehr sogar."

"Stimmt...", gab Naminé kurz zur antwort und öffnete wieder die Augen. Aus dem leicht abwesendem blick wurde ein lächeln. *Ich freu mich schon auf die schönen Momente.* "Da stellt sich einem doch die frage, was wohl noch alles passieren wird. Es könnte so viel sein... aber diese frage zu stellen würde nichts bringen. Ich schätze, da heißt es abwarten." Das ganze schien Naminé eher zu sich selbst zu sagen, als zu Roxas. *Dankbar... ja... das bin ich, sogar sehr.*

"Ich glaube, die Frage bringt doch etwas. So können wir uns auf die Zukunft vorbereiten, damit wir wenn es einmal soweit ist das Richtige tun. Aber das sollten wir nur dann tun, wenn wir uns dennoch der Gegenwart bewusst seien können. Die Frage ist wichtig und richtig, aber im Moment ist es doch noch wichtiger, diesen Augenblick zu genießen. Und weder Vergangenheit noch Zukunft sollten ihn stören." Roxas lächelte glücklich und schloss für einen Moment die Augen. Ich bin auch dankbar für diesen Moment. Und glücklich. So, wie schon lange nicht mehr. Und die Zukunft wird auch glücklich seien. Dafür werden wir Sorgen. Es gibt keine Zukunft, die bereits entschieden wäre. Wir erschaffen unsere Zukunft selbst! "Naminé...
Danke."

Mittlerweile hatte Naimné ihre Augen schon wieder geschlossen und schien gar nicht mehr richtig anwesend zu sein. Den Moment schien sie also voll und ganz zu genießen. "Ich habe dir ebenfalls zu danken... und das für die ewigkeit..." *Denn diesen Moment werde ich nicht vergessen können... egal was auch kommen mag.* "Ein Moment in dem alles perfekt erscheint... in dem man die Tatsache kaum glauben kann, das es noch viel schönere Momente geben wird... Ich freue mich auf diese Momente... auf jeden einzelnen." Das was Naminé sagte konnte Roxas zwar hören, doch sie sprach es trotzdem sehr leise und mit eher ruhiger Stimme aus. Ihr lächeln wurde dabei deutlicher und nach einer kleinen weile öffnete sie die Augen wieder.

Immer noch mit geschlossenen Augen nickte Roxas. "Ja, diese Momente werden sicher kommen. Und auch ich freue mich darauf. Aber noch viel wichtiger ist, dass wir auch füreinander da sind, wenn weniger schöne Momente kommen. Und auch darauf freue ich mich. Denn jetzt weis ich es noch deutlicher: Wir sind nicht allein in solchen Momenten." Dann öffnete auch er die Augen wieder und blickte Naminé an. "Naminé..." Er überlegte einen Moment. Sollte er das wirklich tun? Er war sich selbst damit nicht so recht sicher und vermutete das Naminé vielleicht aufgrund dieser unsicherheit erschrecken könnte. Aber auf der anderen Seite war dieser Moment perfekt dafür und vielleicht würde er so schnell nicht wieder den Mut dazu haben. Und außerdem war dies das einzige, das ihm einfiehl, was in diesem Moment noch fehlen würde. "Bitte erschrick nicht, okay.?" flüsterte er während er sie anlächelte. Und dann, als wäre dies gerade ein Warnung gewesen, nahm er seinen ganzen Mut zusammen, lehnte sich nach vorne und küsste sie für einen kurzen Augenblick sanft.

Zwar fiel Naminé nicht vor schreck vom Turm, aber sie schien schon etwas überrascht. Der Überraschte Geschichtsausdruck wandelte sich allerdings schnell zu einem lächeln. *Das war... wundervoll...* Das konnte man ihr schon an den Augen ablesen. *Aber... viel zu kurz...* Zumindest für Naminé die diese Situation erst viel zu spät begriffen hatte. *Ist dies hier überhaupt Realität, oder stecke ich in irgendeinem Traum fest?* Mit einem leicht verträumten blick, sah sie Roxas in die Augen, was sich allerdings schnell ändern sollte. Sie schloss ihre Augen und küsste ihn schon im nächsten Moment sanft. Der Unterschied war diesmal, dass Naminé den Moment wohl nicht so schnell enden lassen wollte. So hielt der Kuss für ein paar Momente, bis auch letztlich dieser ein Ende nahm.