Das Haus auf dem Wasser

Nun gut, schlecht begründet war es wirklich gewesen und das Beispiel war auch nicht gerade das Beste gewesen, das stimmte schon.
"Nein, war es nicht...",sagte Amaya etwas kleinlaut. Das sie Ryuu umgebracht hatte verleugnete sie auch gar nicht. "Aber du lebst ja wieder!",beharrte sie. "Ja, das hab ich." Das sie ihn umgebracht hatte stritt sie auch gar nicht ab. "Ja das sollst du!",meinte sie bestimmt. "Und nein darfst du nicht!" Das sollte jetzt nicht heißen das sie es durfte, jedoch erwähnte sie nichts davon das sie es nicht durfte. Als Ryuu auf Amaya zukam ging sie automatisch einen Schritt zurück.

Ryuu verschränkte die Arme. Amaya wurde Kleinlaut, da hatte er immerhin schonw as geschafft! "Na, wenigstens hast du jetzt Angst vor mir. Ist doch nicht mehr so toll das wir hier unten nun zusammen wohnen müssen. Die ganze Zeit!" Zwar könnte Ryuu dafür sorgen das sich das Haus wieder zusammenbaute, aber wenn sie jetzt schon mal ANgst vor ihm hatte...

Jedoch verschwand das Kleinlaute jetzt sofort wieder. "ich hab keine Angst vor dir!",sagte Amaya überzeugt. Ob das denn nun die Wahrheit war oder nicht war was anderes. "Ich komm damit klar das wir hier unten zusammen wohnen! Jeden falls bleibt die Wand da!" Das Haus könnte er ja trotzdem zusammenbauen und nach oben verschwinden.

"Wirklich?" Er ging wieder mit schnellen Schritten auf sie zu und zauberte sich einen Dolch in die Hand. Naja, ein wenig austesten wie wahr die Aussage nun wirklich ist, darf ich doch sicherlich. Ryuu wollte sie nun wirklich nur erschrecken, auf wenn man das seiner Todernsten Miene nicht ansah.

"Wirklich!",sagte Amaya sehr selbstsicher. Da hatte Ryuu sich auch schon den Dolch in die Hand gezaubert und kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Im ersten Moment war Amaya etwas eingeschüchtert, doch dann sah sie ihn gleichgültig und unbeeindruckt an. Auch wenn sie Angst hatte, zeigte sie es nicht. Schließlich kann ich mich immernoch verteidigen, wenn er das nun wirklich ernst meint.

Ryuu ging schnell auf Amaya zu hielt aber den Dolch hinterm Rücken, als er bei ihr angekommen war. Dann legte er aber, völlig unerwartet, die Arme um Amaya und zog sie zu sich heran. "Meinst du wirklich nicht das das Kind besser verschwinden sollte?" Die Frage klang zumindest freundlicher, was vielleicht auch durch die Umarmung verstärkt wurde. Vielleicht klappte es ja so. Der Dolch in Ryuu's Hand verschwand.

Amaya beobachtete Ryuu nun noch genauer, vorallem weil er den Dolch nun hinter seinem Rücken hielt und nun auch noch direkt vor ihr stand. Jeden Falls war Amaya angriffsbereit oder besser gesagt bereit auszuweichen, für den Fall das er sie angreifen würde. Doch was Ryuu dann tat war unerwartet gekommen. Amya sah verdutzt drein als er die Arme um sie legte. Amaya sah Ryuu an. "Nein, soll es nicht!",sagte sie bestimmt und drückte ihn von sich weg.

Er wurde weggedrückt und realisierte das wohl nichts auf der Welt AMaya umstimmen konnte, außer wenn das ganze Rückgängig gemacht werden könnte. Das war aber nicht möglich und deshalb überlegte Ryuu gar nicht erst an einem neuen Plan. "Dann wisrt du aber im Hotel wohnen und nicht bei mir! Mit einem Schreihals halte ich das hier nicht aus!" Hatte er es wirklich eingesehen? Vielleicht, vielleicht wollte er auch nur von irgendeinem Plan ablenken, wer weiß? "Und dann will ich auch nichts mehr mit dir zu tun haben!"

Wäre nur zu gut wenn er es einsehen würde. Dann könnte Amaya und er sich weitere -diskussionen deswegen jeden Falls sparen. Aber sie würde von ihrer Meinung, nämlich das sie das Kind bekam, nicht ablassen.
"Vergiss es. Steck dir eben Ohrstöpsel in die Ohren, dann musst du dir das Geschrei nicht anhören!",meinte sie. Das er dann nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, darauf ging Amaya erst gar nicht weiter drauf ein.

"Aber ich bin ein unglaublich schlechter Vater." Davon war Ryuu zutiefst überzeugt und außerdem war es wohl eines seiner letzten, guten Argumente. Schließlich war er noch Jung und außerdem konnte er mit Kindern nicht umgehen. "Ich wäre doch sicherlich eine Katastrophe! Ich würde alles nur noch schlimmer machen!" Das würde jetzt reinste Überzeugungsarbeit werden.

Amaya rollte mit den Augen und sah Ryuu, mit vor der Brust verschrenkten Armen, an. "Das kannst du doch jetzt noch nicht wissen ob du ein schechter Vater bist!" Da konnte er noch so überzeugt davon sein, Amaya war sich da nicht sehr sicher. "Oder hattest du etwa schon mal ein Kind?",fragte sie ihn leicht skeptisch. "Dann wärst du eben eine Katastrophe, ist mir doch egal."

"Doch das kann ich so sagen. Oder könntest begründen das das nicht so sein sollte?" Fragte Ryuu und schien nicht ganz nachvollziehen zu können wie ein vernünftiges Wesen das nicht verstehen konnte. Das konnte man ihm doch glatt ansehen das er als Vater nichts taugte! "Nein hatte ich nicht, aber das kannst du dir doch nicht antun oder? Ich bin dafür viel zu ungeeignet!"

"Nein, könnte ich nicht, aber ich behaupte nun einfach das es nicht so ist!",meinte Amaya bestimmt und sah Ryuu ernst an. "Ich hab es bisher mit dir ausgehalten, da werd ich mir das auch noch antun können!",sagte Amaya und klang ziemlich überzeugt dabei. "Dann wirst du eben lernen ein geeigneter Vater zu sein." Wie wollte sie das denn nun anstellen?

La Grande Illusion. Da schien Amaya sich aber in was hinein zu rennen. Sah man das wirklich nicht? Das Ryuu vollstens ungeeignet für den Job war. Dazu kam noch das er eigentlich regelmäßig bei Yubaba vorbeischauen musste. Und dann würde sowas wie beim letzten Mal passieren... Das ging doch auf Dauer nicht gut und mit dem Satz: "Wäre vielleicht sicherer für das Kind, wenn du hier verschwindest!" Wollte er Amaya überzeugen. Nur das er sicherlich nicht aus Besorgnis heraus handelte. Sondern aus Egoismus.

Natürlich sah sie das, aber sie gab es eben einfach nicht zu. Viel lieber wollte sie Ryuu vom Gegenteil überzeugen. Wenn er selbst glaubte das er doch ein guter Vater sein könnte, dann wäre alles viel einfacher. Amaya sah ihn skeptisch an. "Wieso sollte es für das Kind nicht sicherer sein, wenn ich hier bleibe?",fragte sie ihn.

"Naja, ich muss mich sicherlich auch bald mal wieder bei Yubaba blicken lassen. Da können einige Dinge passieren, also wiedersprich mir nicht, sondern verzieh dich sobald-..., ja, dann geh einfach!" Ryuu wollte vermutlich nicht sagen was er erst gedacht hatte, aber zumindest hatte Amaya so ihre Erklärung auf die Frage. Eigentlich war das sogar ein gut begründeter Grund.

Amaya ging nun zum Sofa und setzte sich darauf. Sie sah Ryuu. "Ist mir doch egal ob da einige Dinge passieren oder passieren können.",meinte sie und war sehr überzeugt. Amaya seufzte. "Wieso willst du mich denn unbedingt so dringend loshaben? Mh? Bin ich etwa so schlimm?",fragte sie ihn und war scheinbar verletzt darüber, das er sie unbedingt loshaben wollte.

Ryuu drehte sich zum Sofa, auf das sie sich wieder niederlies, tat aber keinen Schritt in ihre Richtung. Zudem schien er sie auch einfach nicht davon überzeugen zu können das das Kind keine gute 'Anschaffung' wäre.
"Naja, du bist nur halb so schlimm eigentlich. Ich will nur kein kleines Kind bei mir im Haus haben. Ich halt das ja so schon nicht mehr im Kopf aus!" Gab er zur Antwort. Amaya wollte er, wenn es ging, zwar auch nicht mehr bei sich haben, denn sein Leben wollte er eigentlich mit ein paar anderen Mädchen noch verbringen, aber das Baby wollte er auf keinen Fall!

"Ach so schlimm bin ich gar nicht? Du wolltest mich aber auch um jeden Preis loswerden ohne das Kind.",sagte sie vorwurfsvoll. So war es doch auch gewesen, oder etwa nicht? Gut, wenn er sein Leben lieber noch mit anderen Mädchen verbringen wollte, dann war das ja eigentlich verständlich das er Amaya nicht bei sich haben wollte. Sowas ahnte Amaya schon, und wahrscheinlich wollte sie auch genau aus diesem Grund nicht gehen...

"Nein, nur im Doppelpack mit einem Schreihals kaum auszuhalten." Ja wollte er, aber das hatte auch seinen Grund. "Ich hab ja auch allen Grund dazu. Selbst wenn du kein Kind von mir bekommen solltest, hätte ich dich rausgeschmissen. Das stimmt schon." Und immer noch aus dem gleichen Grund wie vorher. Er wollte weitere Mädchen treffen. Aber warum wollte Amaya aus diesem Grund nicht gehen? Wollte sie das verhindern? Wenn ja, warum?

"Würd ich an deiner Stelle auch sagen!",sagte Amaya und flunkerte Ryuu kurz böse an. "Also! sag mir warum du mich trotzdem rausgeschmissen hättest!?",forderte sie ihn auf. Das konnte sie sich doch denken, aber hören ob sie damit richtig lag wollte sie trotzdem. Gute Frage, nächste Frage. Wieso wollte sie das verhindern?
Amaya's böse Blick verschwand ganz plötzlich. Sie sah zu der unsichtbaren Wand, die immernoch da war und auch immernoch so stabil und undurchdringbar wie zuvor. Also brauchte Amaya ja keine Angst zu haben das Ryuu abhaute oder das jemand reinkam. Doch das was da auf das Haus zukam, oder besser gesagt wer, das jagte Amaya dann schon etwas Angst ein. Nein! Ihrem Blick war es nun auch anzusehen das sie Angst hatte, und sie sah immer noch auf das Wasser heraus, wo nirgends etwas zu erkennen war.

"Na, weil ich nicht vorhabe den Spaß den ich mit anderen Mädchen haben könnte sausen zu lassen. Und wenn du hier herumspatzierst funktioniert das nicht!" Selbst wenn Amaya hier bleiben würde, mit einem Baby, so würde es Ryuu dennoch nicht davon abhalten was mit anderen Mädchen anzufangen. Solange sich bis dahin nichts ändern würde, zumindest.
Ryuu folgte ihrem Blick, konnte aber nichts erkennen. "He, lenk nicht ab! Oder stört dich plötzlich das Loch in der hälfte meines Hauses so sehr?" Wenn das das Problem gewesen sein sollte, war es schnell behoben, denn Ryuu wandte Magie an und behob den Schaden so. Naja, jetzt würde er auch wieder nach oben kommen.

Amaya sagte nun nichts mehr, sie wusste ja nun das ihre Vermutung richtig gewesen war. Ihr Blick war immernoch auf das Wasser gerichtet. "Nein, es liegt nicht an dem Loch...",sagte sie und sprach ziemlich leise. Nun gut, das Loch war jetzt weg, aber das andere Problem war dadurch trotzdem nicht behoben. Und zwar dass, das jemand auf das Haus zu kam der sicherlich nicht gerade nett sein würde! "Das Loch war mir egal...",sagte Amaya. Zum Glück ist die Wand da! Ja, aber wie lang die dann wohl noch da war...

Jetzt lenkt sie einfach ab! Ist doch nicht zu fassen! Ryuu schüttelte den Kopf und war mal wieder so sehr mit den Gedanken woanders das er weder Amaya's ängstliche Miene bemerkte, noch das gerade wohl sein Haus ins Visier genommen wurde. Wie sollte er sowas auch plötzlich ahnen wenn ihm ganz andere Dinge im Kopf kreisten. "Also was ist? Und was hast du so plötzlich?! Glaub ja nicht das das ein Grund ist das ich dich bei mir wohnen lasse." Hatte er es doch bemerkt, allerdings... naja er war einfach noch unwissend.

Sie wollte ja gar nicht ablenken, zumindest wollte sie das nicht Absicht.
"Sie kommen.",sagte Amaya nur kurz. Nun ja, das würde Ryuu jetzt wohl auch nicht gerade weiter helfen, denn er wusste ja nicht wer da kam. Amaya starrte weiterhin auf das Wasser heraus. Doch nun wandte sie den Blick kurz ab und sah Ryuu. "Wie es aussieht hast du Glück und wirst mich bald für immer los haben.",sagte sie und flunkerte ihn kurz böse an, sah dann aber aufs Wasser zurück.