Der Fluss Nigihayami Kohakunushi

Das Wasser ist klar und glitzert wie ein Kristall in der Sonne.

~ Kommt an ~

Endlich hatte Sayuri wieder etwas Zeit, um für sich zu sein. In letzter Zeit war sie sehr mit Kundenwünschen beschäftigt, nicht selten auch mal überfordert. Doch sie biss sich durch. Mit etwas Übung würde sie es sicher bald packen, meinte sie. Doch jetzt wollte sie sich etwas von dem Stress erholen. Sie war immerhin noch nicht sehr lange hier, deshalb waren die ganzen Götter ungewohnt, ja gruselig für sie. Es war fast wie ein Alptraum, dass sie hier feststeckte.
Sayuri setzte sich an das Flussufer. Das Wasser war Kristallklar. Irgendwie schaffte es der Anblick, dass sie sich etwas beruhigen konnte.

Auch Haku kam zu dem Fluss. Er war gerade bei Yubaba gewesen, die er wohl in sehr schlechter Laune erwischt hatte.
Deswegen brauchte er erstmal wieder Ruhe. Da bemerkte er das Mädchen am Fluss, die er vom Sehen kannte. "...Sayuri, richtig?", sagte er neural, schließlich wollte er nicht als zu nett gesehen werden, da er ja etwas über den normalen Bediensteten stand.

Sayuri blickte auf, als jemand sie ansprach. Ein Junge, der ebenfalls im Badehaus arbeitete. "Äh... Ja", meinte sie als Antwort. Sie hatte den Jungen schonmal gesehen, aber kam nicht auf den Namen. Sayuri war immerhin neu und musste sich noch alles merken. Da fiel ihr wieder ein, wie die anderen Angestellten ihn behandelten, anscheinend hatte er eine ziemlich hohe Position im Badehaus, da fiel ihr auch wieder der Name ein. Ob sie ihn direkt ansprechen sollte? Was wenn sie etwas falsches sagte, und es deshalb ärger gab?

Er sah sie mit einem neutralen Blick an, obwohl er eigentlich nicht derart von seinem Stellung beeinflusst war. Aber wie hieß es noch mal? Man musste sich so verhalten, welchen Rang man besaß, jedenfalls hier. "Ich bin Meister Haku, aber meinetwegen kannst du mich auch nur Haku nennen, solange du nicht auf die Idee kommst, mich mit den normalen Bediensteten gleichzustellen."
Er sah auf den Fluss. "Musst du nicht arbeiten?"

"Ähm... nein. Ich habe ab jetzt für heute frei", meinte Sayuri. Wäre es gelogen, hätte man es deutlich heraus gehört, denn sie war keine Person, die gerne log. Ihr Blick fiel auf das Wasser. Es war so klar, dass man bis auf den Grund sehen konnte und die Fische, die im Fluss umherschwommen. Der Anblick löste etwas trauriges ihn ihr aus. Sie konnte sich immer noch nicht richtig hier einordnen, war noch immer die Außenseiterin, weil sie ein neuer Mensch war. Sayuri wusste nichts mit sich anzufangen. Die Aufgaben, die ihr zugeteilt wurden, bekam sie immer gerade so hin, vielleicht auch gar nicht.

Er sah sie mit einem Seitenblick an. "Dann ist es ja gut, denn Yubaba mag es garnicht,. wenn irgendwelche Leute faul sind." Das galt auch für ihn, so wollte er sie keinesfalls enttäuschen. Auch wenn es bedeutete, sehr schwierige Aufgaben zu meistern, denn das war noch immer besser als auf der Hierachistufe wieder herunterzufallen, auch wenn es ihm eigentlich egal war.

Eine Weile herrschte Schweigen. Sayuri blickte nur auf den See. Schließlich fragte sie dann: "Bist du schon lange hier?" Denn sie fragte sich, wie lange wohl die anderen Mitarbeiter hier waren und ob sie freiwillig hier arbeiteten oder gezwungen wurden, doch das traute sie sich nicht zu fragen.

~Ryuu's Haus~

Amaya blieb am Ufer des Flusses stehen und sah auf das Wasser heraus das in der Sonne glitzerte. Sie zog ihre Kleidung aus, bis sie nur noch in Unterwäsche da stand. Dann lief sie ins Wasser und tauchte unter. Als sie wieder auftauchte, sah sie ans Ufer zu Ryuu.

Selbst der Anblick von Amaya in Unterwäsche konnte Ryuu's Laune nicht wirklich aufhellen. Er ließ sich am Ufer des Flusses in das Gras fallen, da er momentan keine Lust hatte schwimmen zu gehen, mit Amaya. "Ist dir das nicht zu kalt?" Fragte er dann, denn mittlerweile wurde es auch hier ein wenig kälter, obwohl diese Welt nicht mit der der Menschen verbunden war.

Amaya schwamm zum Flussrand und lehnte sich dort an. "Nein, mir ist es nicht zu kalt!", zumindest im Moment war es nicht so. "Außerdem hab ich ja zu Hause die Decke in die ich mich einkuscheln kann wenn mir kalt ist. Und du kannst mir auch noch warm geben!"

Ryuu sagte dazu nichts, denn damit reizte sie ihn nur noch mehr. "Du bist wirklich ein Miststück!" Wenigstens hatte ich mit der Beleidigung recht, die mir den Tag versaut hat... Naja, jetzt galt die Wette ja nicht mehr, da brauchte er auch keine Sorge mehr zu haben etwas zu verlieren. Eigentlich konnte er ja jetzt nichts mehr verlieren, oder?

Eigentlich nicht. Eigentlich...
Amaya wandte den Blick zu ihm. "Ich weiß.",sagte sie nur grinste breit. Dann sprang sie mit einem Satz aus dem Fluss und ging zu Ryuu. Sie wringte ihre Haare über ihm aus, so wurde er schön nass. "So jetzt bist du auch nass."

Ryuu wollte noch ausweichen, doch da machte Amaya ihn auch schon nass. "Danke, wäre gar nicht nötig gewesen." Während er sprach holte er unauffällig aus um dann Amaya die Beine wegzutreten, damit diese hinfiel. Sozusagen als kleine Rache für den verdorbenen Tag und das er schon wieder nass war.

"Gern geschehen, hab ich doch gerne gemacht!",sagte Amaya grinsent. Ja, er hatte es auch geschafft ihr die Beine unter dem Körper wegzuschlagen und so landete sie nicht gerade sanft, auf ihrem hinterteil. "Autsch...",sagte sie und rieb sich ihr Gesäss. "Na vielen Dank auch!",sagte sieund flunkerte Ryuu böse an. Sie stand auf, packte Ryuu, und im hohen bogen war dieser auch schon im Fluss gelandet.

Und schon wieder würde Ryuu seine Kleidung zu trocknen aufhängen können. "Das hättest du dir auch sparen können!" Er schwamm zum Rand des Flusses und kletterte heraus, was wirklich schwer war mit Kleidung die von Wasser vollgesogen war. Er legte sich in die Wiese und schloss die Augen, dabei hoffte er das Amaya nun keinen Lärm verursachte der ihn noch wütender machen ließ.

"Ne, das hätt ich mir nicht sparen können!",meinte Amaya und ließ sich neben Ryuu in der Wiese nieder. "Sas gbloß du hast vor hier jetzt zu schlafen?" Sie sah ihn an. "Da fällt mir ein, das wenn wir wieder zu Hause sind, du das Haus putzen kannst!"

Ryuu hatte wirklich viel ähnlichkeit mit einer Katze, auch wenn man den Schlafstil so verglich, er benahm sich dabei nicht wie ein normales Wesen, sondern eher Katzenartig. Nun rollte er sich zusammen. "Warum nicht, Zuhause hast du mich ja gestört, und nun bin ich an der frischen Luft!" Ryuu öffnete kurz ein Auge und schaute Amaya daraus an. "Dann lass mich noch ein wenig hier bleiben und schlafen..." Vielleicht konnte er so das putzen umgehen.

Amaya stubste ihn an. "Vergiss es, du schläfst nicht!",sagte sie bestimmt. "Lass es uns so machen. Wir gehen jetzt nach Hause, du putzt das Haus und wenn du das gründlich gemacht hast und damit fertig bist, dann kannst du schlafen!",sagte sie. Denn putzen würde er, davor konnte er sich nicht drücken. Amaya stand auf und schnappte Ryuu um ihn hochzuziehen. "Komm!",sagte sie und zog ihn hinter sich her. Zwar war sie noch in Unterwäsche, aber das störte sie im Moment sichtlich wenig. Sie schappte ihre Kleider und zog Ryuu hinter sich her.

~Ryuu's Haus~