Hel's Zimmer

Hier wohnt die Todesgöttin Hel.
Es ist hier sehr düster und kühl, da weder sie noch ihr Bruder Licht oder Wärme brauchen. Hier liegen überall auf dem Boden Knochen von Menschen, eher gesagt Männern, die sie mit ihrer Anziehungskraft hierhergelockt, sich mit ihnen amüsiert und schließlich gegessen hat.

Vorsichtig klopfte Faint an der Zimmertür.
Sie war den Weg schnell hier hoch gekommen, ihre Beide taten nicht sehr weh, auch wenn es anstrenget war die Treppe hochzulaufen.
"Hel?" Die leise Stimme von ihr ertönte, doch ins Zimmer herein traute sie sich nicht.

Hel, die gerade in ihrer wahren Gestalt auf dem Bett lag, war gerade dabei, sich von ihrem Festmahl zu erholen. Der junge Mensch lag in einer Ecke, verführt und letztendlich getötet.
"Herein!", rief sie mit guter Laune.

Faint trat in das Zimmer ihrer Schwester und nahm direkt den Geruch des toten wahr. Ja, als Wolf war man damit gesegnet oder auch verflucht einfach alles riechen zu können.
"Musst du das immer tun?" Sie rümpfte die Nase. Anscheinend hatte Hel im Gegensatz zu ihr sehr gute Laune. Doch dann wich die Fenriswölfin vom Thema ab. "Ich glaube, ich habe heute in der Menschenmenge ein paar Asen gesehen." Sie hatte die Befürchtung sie würden Gleipnir mitbringen.

Hel setzte sich auf. "Arsen hier? Naja, was solls. Sie können mich nicht töten."
Sie legte ihre Hand auf ihre leere Augenhöhle.
"Wer denn? Baldur? Thor? Oder sogar Odin?", fragte sie interessiert.

"Ja, Baldur und ich glaube Tyr..." Mit Beiden hatte Faint bereits ihre Ausserinandersetzungen gehabt, weshalb sie schlechtes Befürchtete. Doch ob es überhaupt etwas zu befürchten gab war Fraglich, denn manchmal sah sie auch 'Gespenster'.
"Ja, du bist tot... aber mir können sie was anhaben..." Ihre Stimme klang nun aufgebrachter.

"Ich bin nicht tot!", sagte sie gefährlich leise. Sie hasste es, so genannt zu werden. Sie war schließlich nur Halbtot.
"Ich bin die Göttin der Toten. Man kann mich nicht töten."
An Tyr erinnerte sie sich gut. Seine größte Heldentat war die Ankettung des Fenriswolfes, den die Götter
seiner Mutter nahmen um ihn zu zähmen, was aber nicht gelang. Kein anderer Gott traute sich an Fenris heran. Nur Tyr war als einziger der in Asgard ansässigen Götter kühn und stark genug und fütterte ihn und als Pfand legt er seine Hand bei der Ankettung des Wolfes in dessen Maul. Als Fenris sich nicht lösen konnte, biss er Tyr die Hand ab.
"Du hast ihm ja schließlich die Hand abgebissen, weißt du noch?", sagte sie wieder besänftigt.

"Lebendig bist du aber auch nicht..." Sie würde es nicht wagen sich richtig mit ihrer Schwester anzulegen oder zu streiten, jedoch, manchmal kamen auch solche Sprüche aus ihrem Mund.
"Ja, wie sollte ich soetwas vergessen?" Sie erinnerte sich noch gut daran, deshalb war Faints Angst umso größer sie würden sie wieder fesseln, bei solchen Taten war sie nämlich für sich allein verantwortlich hilfe von ihren Geschwistern konnte sie nicht erwarten.
Dann schwelgte sie wieder in Gedanken. Immernoch sah sie deutlich das Schiff Nagelfar und die Midgarschlange vor sich. Ja, auch die Mitgardschlange gehörte zu ihrer Familie, jedoch begegneten sie sich nicht.

Hel sah sie böse an und stand auf.
"So geht das aber nicht, auch wenn du meine Schwester bist. Soll ich dich vielleicht in meine Heimat bringen und dich da anketten?", sagte sie wütend.
Sie erinnerte sich noch immer an die Angst der Arsen vor ihnen drei, den Kindern Lokis.
Diese drei Kinder bedeuteten auch für die Götter Gefahr. Man begab sich in Angrbodas Halle, fesselte die Riesin und brachte Hel, Schlange und Wolf nach Asgard. Die Hel bannte man in die Unterwelt, wo sie Totengöttin wurde, Jörmungand warf Odin in den Ozean und den Fenriswolf wurde nach Asgard gebracht und später, dank hilfe von Tyr, mit der Schlinge Gleipnir gefesselt. Ja, ihre Schwester hatte echt die schlimmste Karte bekommen.
"Hast du etwa noch immer Schiss vor denen?"

"Anketten? Dort? Du hast doch schön deinen Höllenhun Garm..." Ja, Garm war der Wächter zur Unterwelt und lies ie Toten heraun, jedoch nicht wieder heraus. "Außerdem sollte man lieber dich anketten, schließlich bist du diejenige die soetwas anrichtet!" Sie deutete auf den Toten Ker und rümpfte die Nase "Das Fenster solltest du auch mal aufmachen... dieser Geruch" Ja, als Wolf wa sie gesegnet oder auch verflucht dazu die vielen Gerüche überall wahrzunehmen.
"Angst? Nein!" Man sah ein lächeln auf ihren Lippen. Angst hatte sie nur vor Gleipnir, der Fessel die wie ein einfacher Faden aussah. Dieser Strang bestand aus den folgenden Zutaten: Das Geräusch einer sich bewegenden Katze, der Bart einer Frau, die Wurzeln von Bergen, die Stimmen von Fischen, den Sehnen der Bären und die Spucke von Vögeln.
Dieser Strang hatte sie damals in Asgard gebannt.

"Garm könnte ein wenig Gesellschaft ja nicht schaden. Außerdem könnte ich dich noch zu Nidhöggr schicken", sagte sie beiläufig.
Er ist ein Totendrache oder Schlange, der das Blut von Toten trinkt und Leichen frisst, die im hier gelegenen Totenreich der Hel reichlich anfallen.
Schließlich bekam sie mehr Leute in die Hel als sie gebrauchen könnte.
Über ihre eigene Ankettung musste sie lachen. "Mich kann man nicht anketten. Wo sollen denn sonst die ganzen Toen hin, wenn ih nicht über das Totenreich wache?
Und das mit dem Geruch... Frisst du denn nicht selber Menschen?"
Ihre Schwester argwöhnte eine List, als die Götter ihr "Gleipnir" anlegen wollten. Als Zeichen des Vertrauens legte Tyr seine Hand in Fenrirs Maul. Da die Fessel nicht zu lösen war, biss Fenris Tyr´s Hand ab. Tyr lebte seitdem ohne rechte Hand. Übrigens zum Gelächter der anderen Götter, denen wichtiger war, dass der Wolf vorerst unschädlich war. Fenrir wurde an einen Felsen gebunden und sein Maul durch ein Schwert offen gehalten.
"Magst du etwa noch immer den Geschmack von Schwertern?", fragte sie höhnisch.
Langsam hatte sie Lust auf ein Bad.

Ihre Augen wurden wieder enger. Wenn sie zu lange mit ihrer Schwester zusammen war gab das meistens nur Streit. "Dich kann man nicht anketten? Warum bist du dir da so sicher?" Auch Faint war sich sicher das man sie nicht hätte anketten können, aber anscheinend sollte sie da nicht recht behalten haben, denn sie musste ja selbst erleben daas anscheinend nichts unmöglich war.
"Natürlich, jedoch lass ich sie nicht in meinem Zimmer liegen und verwesen." Sie riss ihre Augen wieder auf. Sie hatte schon lange nichts mehr gegessen, jedoch war das auch nicht immer von nöten. Nicht so wie bei ihrer Schwester.
Zu ihrer letzten Frage sagte sie nichts. Die Stimmung zwischen den beiden wurde wieder angespannter, weshalb Faint sich bald wieder aus dem Staub machen wollte. Auf dauer konnte sie Hel und ihre Gruft nicht ertragen.

Sie zuckte die Schultern. "Mich kann man nicht fesseln. Schließlich bin ich inzwischen mächtiger als Odin selbst."
Sie ging zur Tür. "Das könen die Angestellten machen, wozu gibt es denn sonst Diener? Jetzt komm mit, ich spendiere dir ein Kräuterbad."
Das sagte sie wieder besser gelaunt.

Ob Hel ihre Macht da mal nicht überschätzte. Aber was kümmerte es sie? Das war die Sache ihrer Schwester.
"Kräuterbad? Ich hasse baden!" Das müsste Hel eigentlich wissen, aber wie sie ihre Schwester kannte würde diese keine Rücksicht darauf nehmen. Und sie hatte recht gehabt. Hel zog sie einfach mitsich.
Diese Bäder nahmen einem das Böse, und den Dreck aus der Seele und reinigten sie, jedenfalls wenn man in der Wahren Gestalt badete.

~Das Gemeintschaftsbecken~