Der Brunnenplatz

Aua... verdammt, das tut weh..., dachte Lilith. Es war schwer für sie, zu stehen, denn ihre Füße brannten einfach nur höllisch. Ihr Gebiet waren immerhin die Seelen, Körperlich war sie eher durchschnittlich, also auch empfindlich bei Feuer. Das werd ich dem Kerl noch heimzahlen... früher oder später.., dachte sie. Sie versuchte sich den Schmerz nicht ansehen zu lassen, doch die Brandwunden sprachen für sich. Ihre Schuhe, oder jedenfalls was davon noch übrig war, konnte sie wegwerfen.

Der Narr konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen holte Schwung und landete auf seinen Händen um auf denen ein wenig hin und her zu laufen, um Lilith herum. "Wenn ich meine Füße verbrannt habe, habe ich das Problem einfach so gelöst!" Nun schwang er sich wieder auf Beide Beine und stand unmittelbar neben Lilith. "Allerdings kann ich dir auch helfen nach Hause zu kommen..." Meinte er, allerdings nur weil er mittlerweile ein schlechtes Gewissen bekam wenn er Lilith's Füße sah. Zwar geschah es ihr, seiner Meinung nach, nur recht, allerdings schaute immer mal wieder das schlechte Gewissen seiner Persönlichkeit hervor, allerdings musste Lilith ja nicht ahnen das das ein schlechtes Gewissen war, vielleicht dachte sie einfach, das er es aus nächstenliebe tat.

Dass der Narr über ihre Situation grinste, machte sie nur noch wütender auf ihn. Sie fand das ganze alles andere als lustig. Dass er dann noch auf Händen um sie herum ging, könnte Lilith nun überhaupt nicht ab, da es für sie wie eine schadenfrohe Aktion wirkte. Erst mir die Füße verkohlen, und dann mir helfen? Sich aber nicht einmal entschuldigen? Das kann doch nicht sein Ernst sein..., dachte, glaubte es ihm jedoch, dass er ihr helfen wollte. Doch das Angebot nahm sie nicht an. Sie konnte zwar kaum stehen, doch sie hatte ihren stolz. "Du mir helfen? Klar", meinte sie sarkastisch. Sie wollte sich nicht von ihm helfen lassen.

Naja, dann hab ich weniger zu tun... "Dann kannst du ja zusehen wie du nach Hause kommst, ich glaub kaum das dir hier unten jemand überhaupt helfen würde, wenn du dann doch noch hilfe brauchst!" Er verschränkte die Arme, "aber es scheint ja jetztnicht mehr mein Problem zu sein." Er wendete sich zum gehen und lief zum Rand des Brunnenplatzes. Sollte ich oben auf Eli warten, oder doch lieber mal bei Joan vorbeischauen? Lilith war nun so gut wie vergessen...

Schließlich, wie sollte es auch anders kommen, fiel Lilith um. Ihre Füße schmerzten einfach zu sehr. Nicht einmal das Aufstehen gelang ihr, also blieb sie wohl oder übel liegen. Was für eine Schande... Niedergestreckt von einem Clown..., dachte Lilith verärgert. Das zahl ich dem noch heim..., sagte sie sich, machte sich jetzt aber um etwas anderes Gedanken. Da der Narr fast alle ihre Diener ausgelöscht hatte, war sie hier unten ein gefundenes Fressen für andere Ilreahner, zumal sie mit den Füßen nicht mehr gehen konnte, geschweige denn nach Hause. Nun war sie wirklich hilflos. Lilith fühlte sich wie an dem Tag, an dem sie zum ersten Mal Ilreah sah, eine schreckliche Erinnerung für sie. Wäre sie vom groben Charakter her immernoch wie damals, würde sie wahrscheinlich einfach anfangen zu weinen.

Er war ein wenig in Gedanken versunken, da er sich wirklich große Sorgen um Eli machte. Allerdings sollte sie schlau genug sein um nicht in Schwierigkeiten zu geraten... allerdings ist sie auch naiv genug um ein paar Leuten bestimmte Lügen zu glauben... Aaargh! Was mach ich nur?! Dann hörte er das etwas auf den Boden knallte und er drehte sich um. Wie hätte es anders sein sollen? Er ging wieder zu ihr hin. Wenn er gewusst hätte das sie ihn in Gedanken Clown nannte hätte er ihr vielleicht nicht mehr geholfen. Clowns und Narren waren völlig Verschiedene Gestalten, allerdings schienen das die wenigsten Leute zu wissen. Ich kenne die Leute hier zu gut, einen kenn ich dazu ganz besonders gut, und ich schätze das es nicht gut enden würden wenn man sie hier liegen lässt. Vielleicht hatte er einfach nur ein zu gutes Herz...
"Wo ist dein Haus?" Fragte er nachdem er Lilith hochgehoben hatte und, für sich selbst halbwegs bequem, auf dem Arm trug.

Lilith merkte, wie jemand sie hoch hob. Wer das war, konnte sie sich schon denken, auch wenn sie nicht geglaubt hätte, dass er ihr trotzdem half. "Wer hat dir erlaubt, mich einfach anzufassen?", meinte sie zuerst, doch verstummte dann ganz schnell wieder. Ihr war klar, dass ihr im Grunde keine andere Möglichkeit blieb, also gab sie nach. "Da hinten", meinte sie leiser, offensichtlich hatte sie aufgegeben, und deutete in eine Richtung.

War auch besser, denn wenn Lilith länger auf ihn eingeredet hätte, hätte der Narr sie vermutlich fallen und liegen gelassen... Zumindest war es wahrscheinlich für ihre Gsundheit besser, für ihren Stolz wohl eher nicht.
Da hinten? Er wusste nun in etwa die Richtung, aber Lilith's Haus würde er sicher auch noch finden, auch wenn ihm der erste Hinweis nicht besonders half.

~Verlassen den Brunnenplatz~

~Klamottenladen~

Nozomi und Shizuka kamen vom Klamottenladen. Keiner dort hatte sie aufgehalten, sie waren schließlich ohne zu zahlen gegangen. Doch wahrscheinlich hatte der Inhaber es wirklich aufgegeben in Ilreah ging nun mal jeder ohne zu zahlen. Nozomi ging zum Brunnen und setzte sich auf den Rand. Sie sah in das Wasser, auf der Wasseroberfläche konnte sie ihr Spiegelbild erkennen. Sie betrachtete sich kurz und sah dann wieder zu Shizuka.

"Ich glaube das mit den Fesseln bringt mehr als wir uns erhofft haben..." Meinte Shizuka und schien darüber nachgedacht zu haben, auf dem Weg, als sie hier hergekommen waren.



~Kommt an~

Easy war eine ganze Zeit lang verschwunden gewesen. Das passierte häufig. Manchmal war er jederzeit da und dann war er einfach weg, so war er nun mal. Vielleicht hatte er sich an der Oberfläche aufgehalten, oder so. Wer weiß?
Shizuka erblickte natürlich den 'alte Bekannten' zumindest wusste sie das sie den Nerven konnten, da er wenig Spaß verstand und vermutlich nicht mit Kindern umgehen konnte. Sie zog Nozomi vom Brunnen weg zu Easy herüber. "Hallo!" Shizuka speilte mal wieder unheimlich scheinheilig, vermutlich auch weil Easy sie nicht erkennen würde, damals war sie ja noch sehr viel kleiner gewesen. "Was ist? Ich hab keine-" Er drehte sich zu den zwei Mädchen. "Auch für kleine Kinder hab ich keine Zeit!" Ja, er war ein echter Miesepeter!

Nozomi ließ sich von Shizuka mitziehen, da diese wohl jemanden entdeckt hatte den sie nerven konnten. "Keine Zeit? Auch nicht für uns?" Nozomi tat so als wäre sie enttäuscht. "Dann nimm dir eben etwas Zeit für uns.",sagte sie. "Oder was hast du so wichtiges zu tun?2,fragte sie Easy. Scheinheilig konnten beide gut spielen, das war schonmal klar.

Easy musterte die Beiden. "Ich mag Kinder nicht, also warum sollte ich für euch Zeit haben?" Zumindest war er ehrlich. "Ja hab ich, ich muss faulenzen!" *Das hätte ich allerdings lieber Zuhause tun sollen...* Easy gähnte. Seine letzte Zeit hier war wirklich nicht gerade ruhig verlaufen, zumindest war immer was dazwischen gekommen, oder jemand. "Aber wir haben Hunger! Kannst du uns nicht was zu Essen kaufen?" Er schüttelte den Kopf. "Ich hab kein Geld, also lasst mich jetzt in Ruhe!" Die Beiden abzuschütteln war allerdings schwerer als Gedacht, vorallem weil Shizuka sich quasi an ihn hing.

"Dann lernst du eben Kinder zu mögen.",sagte Nozomi bestimmt. So einfach würde man die beiden sicherlich nicht loswerden. "Dann kauf uns eben nichts. Du kannst uns auch irgendwo etwas stehlen. Aber bitte hol uns was zu essen, wir haben wirklich hunger.",sagte sie und klang flehend.

Easy rollte mit den Augen, was aber nicht hieß das er nachgab. Er setzte nun genervt seine Fähigkeit ein und stiftete Verwirrung in den Körpfen der zwei Mädchen, sodass sie eigentlich gleich über Kopfschmerzen klagen müssten. Shizuka ließ das klammern sein und hielt sich den Kopf, bis es aufhörte. In der Zeit hatte Easy sich vom Acker gemacht, auch wenn er nur bis zum nächsten Baum am Straßenrand gekommen war und es sich wie eine faule Katze darauf bequem gemacht hatte. Allerdings konne man die Beiden so nicht loswerden. "Sollen wir ihn an uns ketten? Bei unseren Eltern hat es schließlich auch geklappt!" Zumindest eine sollte sich an ihn ketten lassen, denn Beide wären wohl zu viel des guten... "Okay, wer soll ein Anhängsel sein?"

Wenn beide Anhängsel spielen würden, dann wäre das wirklich zuviel des Guten. Das ging nach kurzer Zeit wohl ganz schön auf die Nerven. "Du, er ist mir zu miesepetrig.",sagte Nozomi. Ja, das war Easy ihr wirklich. "Außerdem muss ich ja zaubern.",fügte sie noch hinzu und sah Shizuka an. Das war zwar nicht gerade eine tolle Ausrede, aber eine bessere fiel ihr im Moment nicht ein.

"Ich? Wer von uns zweien kann denn besser Nerven?" [Ich will das auf Nozomi schieben, denn Konversationen unter eigenen Charas sind so lahm xD] Shizuka überlegte. "Das kannst du doch wohl auch mit einer Hand, oder? Ich kann doch aufpassen das er sich nicht wehrt." Zwar wollten Beide ihn ärgern, aber keine Freiwillig ein zweites Ofper darstellen. Wer würde wohl zuerst nachgeben?
Easy ahnte von dem Plan nichts, er ruhte sich faul auf dem Ast aus und laschte dem Lärm.

"Du bist genauso schlimm wie ich, Schwester. Aber danke fürs Kompliment.",sagte Nozomi. Ja, wenn Shizuka meinte sie würde jemandem mehr auf die Nerven gehen, dann fasste Nozomi das als Kompliment auf. "Na gut, dann werd ich mich eben an ihn ketten. Aber pass mir ja auf das er sich nicht wert...",sagte Nozomi und seufzte. Da hatte sie schin nachgegeben. Daran müsste sie wohl noch üben...
Nozomi ging zu Easy rüber und schnappte sich seine Hand. Schnell sprach sie den Zauberspruch und im nächsten Moment war sie auch schon mit den magischen Fesseln an ihn gekettet.

Es war auch nicht böse gemeint gewesen, es war ja quasi eine 'nützliche' Fähigkeit der zwei. "Ja, ich pass auf!"
Shizuka hatte ihn währenddessen angesprungen, sodass er zuerst sie abschüttelte, ehe er sich um Nozomi kümmerte, die dann aber schon die Fesseln 'angelegt' hatte. "Tja, egal was du machst, du wirst sie nicht los!" Sagte Shizuka bestimmend zu Easy der gerade ein wenig verwirrt war über diese magische Fessel die sich um sein Handgelenk gelegt hatte. "Macht sie wieder ab." Die Ruhe mit der er das sagte war ein wenig beängstigend und sie konnte große Wut bedeuten.
"Ach Nozomi, ich glaube du schaffst das schon! Ich suche mir jemand anderen zum spielen!" Das sie ihre Schwester nun so hängen ließ hätte vermutlich auch niemand gedacht...

~Verlässt den Brunnenplatz~

"Nein, die Fesseln werden dran bleiben.",sagte Nozomi bestimmt zu Easy. Sie sah ihrer Schwester verdutzt hinterher. "Hey! Bleib stehen, Shizuka!",rief sie ihr hinter her, doch da war diese schon vom Brunnenplatz verschwunden. Na das ist ja mal wieder klasse...,dachte sie und seufzte. Sie sah Easy an. "Jetzt hol mir was zu essen."

Langsam klingelte es bei Easy. Shizuka? War das nicht die Tochter von dieser Nervensäge die bei mir einbrechen wollte? So doof war er ja dann doch nicht gewesen, auch wenn das sein Problem nicht lösen würde. Und was soll ich jetzt mit dem Anhängsel machen? Da fragte das Anhängsel auch schon nach Essen. "Soll ich dich im Brunnen ertränken oder bist du auch so still?" Die Drohung würde Easy sicherlich auch noch wahr machen können...

"Jetzt hol endlich was!",hatte Nozomi wieder gesagt. Zwar hatte sie keinen wirklichen Hunger, jedoch bestnd sie trotzdem darauf das Easy ihr etwas zu essen besrogte. "Du willst mich ertränken?" Fragend sah Nozomi ihn an. "Soll das eine Drohung sein? Soll ich jetzt Angst haben?",fragte sie wenig beeindruckt. Zwar wusste sie nicht was sie machen sollte, wenn Easy es wirklich tat, aber dann müsste ihr eben auf die Schnelle was einfallen.

"Wenigstens bin ich dich dann los!" Sagte Easy, der nun wirklich miese Laune hatte. Vermutlich beschloss er für die nächste Zeit nichtmals mehr vor die Tür zu gehen um nicht unnötig in Probleme zu geraten. Sowas war nämlich echt nervig, dabei wollte er nur seine Ruhe. "Nein, du sollst einfach nur deinen Mund halten!" Easy zog die Kleine hinter sich her zum Brunnen. "Keine Sorge, ich werde deinen Eltern schon bescheid sagen, das du ertrunken bist..." Dann hob er das Mädchen hoch und hielt sie über den Brunnen. Wenn Easy sich ein wenig nach vorne beugte würde er das Wasser sogar noch so erreichen, ohne gleich reinzufallen.

"Dann schelppst du aber eine Leiche mit dir rum. Ich fang nach einiger Zeit bestimmt anzugammeln und das könnte dann ganz schön eklig sein.",sagte Nozomi und war dabei tot erst. Auch als sie jetzt über das Wasser baumelte, war sie nicht verängstigt. Sie sah Easy nur ernst an. "Das wäre ja wirklich lieb von dir wenn du meinen Eltern dann Bescheid geben würdest...",sagte sie. "Da wird sich Mama aber bestimmt freuen."

"Vielleicht löst das Wasser dich auch auf..." Was das Wasser hier in Ilreah genau bewirkte, wusste irgendwie niemand. "Also warum soll ich es nicht mal versuchen?" Frei nach dem Motto: Verlieren kann ich doch nichts! Ja doch, ein lebendiges Dämonenmädchen, doch das schien Easy eher weniger zu kümmern. Dann sagte Nozomi allerdings noch etwas was ihm ein wenig zu denken gab. Die Mutter der Beiden war ja schon völlig ausgerastet als er Shizuka nur einfach hochgehoben hatte um sie davo abzuhalten seine Wohnung zu betreten. Wenn die jetzt ertinken würde...- Nein, das ist doch keine so gute Idee, aber ich kann sie auch anders davon abbringen zu plappern. Easy hatte sich also anders entschieden und setzte Nozomi wieder auf dem Boden ab. "Wie war noch mal dein Name?"

"Hast du's dir plötzlich doch anderst überlegt?",fragte Nozomi und sah zu Easy auf. Das in ihrer Stimme leichter Spott mitschwang, war wohl nicht zu überhören. Nozomi hatte sich schon gedacht das es funktionieren würde, wenn sie ihre Mutter erwähnte. Ran würde es sicherlich nicht gefallen, ganz und gar nicht. Was sie dann mit Easy angestellt hätte, könnte man sich ausmalen... "Nozomi.",beantwortete sie seine Frage dann.