Kirio's Zimmer

"Hä!" Erst verstand er nicht ganz warum seine Wange wehtun sollte, doch dann rief er es sich wieder ins Gedächdnis. "Nö, aber trotzdem kannst du ganz schön hart zuschlagen!" Er grinste und küsste sie wieder. Das alles tat ihm anscheinend echt gut, denn er hatte schon lange keinen Kontakt mehr mit netten Leuten gehabt, geschweige denn mit einem Mädchen.

"Tut mir leid, ich machs nicht noch mal", flüsterte Mizore lächelnd und erwiederte den Kuss. Lange war sie nichct mehr unter anderen Leuten gewesen, jetzt wusste sie, was sie verpassen hätte können, doch es zum Glück nicht hat. "Wir bleiben immer zusammen, ja?", fragte Mizore dann flüsternd, als sich ihre Lippen wieder lösten.

"Klar! Auch wenn das heißt, das ich auf dieser bescheuerten Schule bleiben muss!" Er lachte. Auf den Unterricht konnte er verzichten, deshalb hatte er auch bis jetzt geschwänzt und das würde er bestimmt auch weiterhin tun. Ja, Kirio hatte wirklich was verpasst, aber hatte nie die Gelegenheit dazu bekommen an freundliche Leute zu kommen. Er lernte nur die ganzen Typen kennen, die sein Bruder angeschleppt hatte.
"Hm, ich freu mich schon auf die Ferien." Er grinste. Egal wo es hingehen sollte. Zu gucken gab es immer was.

"Ich auch", meine Mizore.Sie freute sich nicht nur über den Skiausflug in die Berge, sondern auch auf die Ferien am Strand. Als Eisprinzessin war sie selten in warmen Gegenden, doch sie würde versuchen, es dort aus zu halten. Immerhin wäre das Meer ja kühl genug.

Nun sprang er vom Bett auf und nahm sich die Jacke die über einem Stuhl hing. Nun war es doch kälter geworden als gedacht, aber erkälten oder ähnliches würde er sich schon nicht. "Ich bin ja mal gespannt wann es losgeht." Schwänzen und dann in den Ferien in die Menschenwelt! Das war echt eine gute Alternative.
Aber wenn es an den Strand gehen sollte his das ja, das er in Badehose herumlaufen musste, eigentlich machte ihm das nicht, doch sein Rücken war voller Narben, die durch die Peritschenhiebe und Schläge von seinem Bruder waren. Das Zweifeln auf seinem Gesicht war unverkennbar.

Mizore richtete sich ebenfalls auf. Sie zog ein Bein an den Körper, legte die Arme darum und den Kopf aufs Knie. "Was ist?", sagte sie besorgt. So wie sie saß, sollte sie eigendlich nicht mit einem Minirock sitzen, doch das schien ihr revativ egal zu sein.

Er drehte sich um und hätte Mizore fast unter den Rock geschaut, beherrschte sich aber und blickte sie an. Man soll mit seinen Reizen ja nicht geizen... aber trotzdem musste das sein? Das veranlasste ihn doch hinterher nur dazu ihr untern Rock zu schauen.
"Mein Rücken..." Es war ihm etwas peinlich das Preiszugeben "er ist voller Narben." Das war auch der einzigste Grund warum er ungerne ohne T-Shirt herumlief.

~Kommt von der Klippe~

Kirio ging es wirklich gut, obwohl er Mizore weinend an der Klippe zurückgelassen hatte. Aber wenigstens kam er nun nicht mehr dauernd in den Konflikt mit sich selbst. Zwar herrschte nun seine böse Seite, aber einige Yokai's waren ja noch um einiges teuflischer als er, also war war daran auszusetzen? Eigentlich nur das er Mizore einfach so links liegen ließ, aber das war ihm in dieser Persönlichkeit egal.
Er betrat sein Zimmer, zog seine Kleidung aus und legte sich mit Boxershorts ins Bett. Zwar waren seine Haare noch ein wenig nass vom Meerwasser, aber das schien ihm kaum was auszumachen, nun schien er erstmal schlafen zu wollen. Endlich bin ich alle nervigen Anhängsel los!

Langsam ging Mizore den Flur des Jungenwohnhauses entlang, auf den Weg zu Kirio's Zimmer. Auf ihrem Weg gefror mit jedem Schritt ein kleiner Teil des Bodens. Die Temperatur des Flurs erreichte mit Sicherheit Minusgrade. Schließlich fand Mizore nach einer Weile das Zimmer von Kirio und klopfte an.

Aif jedenfall spürte Kirio die Kälte schon, ehe Mizore an seine Zimmertür anklopft. "Nein!" Zwar würde sie die Tür einfach so öffnen können, aber Kirio hat es ja nicht erlaubt, aber ob sich Mizore davon wirklich abhalten lassen würde? Wohl eher nicht.
Kirio deckte sich auch nicht zu, weil er vermutete das die Kälte bald verschwand und ob er nun in Unterwäsche dalag oder nicht schien ihm auch egal zu sein. Langsam nervt es...

Das Klopfen stoppte. Doch Mizore ging nicht. Die Tür fror ein und das Schloss öffnete sich einfach. Ohne ein Wort zu verlieren, trat Mizore ein und ging auf Kirio zu. Dass er nur in Boxershorts da lag, oder eigendlich nein gesagt hatte, kümmerte sie kein bisschen. Ihre Miene war einkalt, wie zu ihrer ersten Begegnung, mit einem Unterschied, ihre Augen waren leer. Langsam ging sie auf Kirio zu. Als sie vor ihm stand, legte sie ihre Hände fest um seinen Hals und fing an, ihn Stück für Stück einzufrieren.

"Hmpf?" Er wandte den Kopf zu der Besucherin und streifte sie mit bösem Blick. Auf ihr Aussehen und die Kälte schien er gar nicht zu achten, genauso wenig wie auf ihre leeren Augen.
Doch als Mizore ihre Hände an seine Hals legte und ihn einfror, wurde seine Laune richtig mies. "Was machst du da, Mädchen?!" Knurrte er und streifte sie wieder mit bösem Blick. "Hör auf mich einzufrieren und hau ab!" Sagte er kühl und versuchte Mizore wegzudrücken obwohl sein Oberkörper schon zur Hälfte langsam eingefroren war. Die Worte waren wohl nicht richtig gewählt...

"Sei still", sagte Mizore nur eiskalt zu Kirio. An Aufhören dachte sie ganz bestimmt nicht. Sie würde weiter machen, bis er komplett zu Eis erstarrt war. Ob er dabei starb oder nicht, war ihr egal. Sie wollte ihn einfach einfrieren, dann konnte er immer bei Mizore sein, so dachte sie. Was er dabei dachte war ihr egal. Er wollte so wieso nichts mehr von ihr, was hatte sie zu verlieren?

"Was fällt dir ein?! Verschwinde und lass mich in Ruhe!" Knurrte Kirio wieder und stieß sie mit den Beinen von sich, die waren nämlich noch nicht eingefroren. "Wenn du mit mir kämpfen willst, musst du das nur soagen!" Leider hatte Kirio mal wieder völlig das falsche Bild von Mizore, oder zumindest der Momentanen Situationen. Durch zwei Augen sah er nämlich anders als durch ein Auge. Nicht nur optisch er nahm auch alle anderen Sachen anders wahr.

Mizore ließ Kirio nicht los, als Kirio sich heftig wehrte. Doch etwas anderes geschah bei Kirio's Angriff. Er hatte sie am Kopf erwischt. Doch anstatt zu Bluten oder ähnliches, hatte sie Stelle einen tiefen Riss. An der offenen Stelle war deutlich das Eis zu erkennen. "Ein Kampf...? Sei still und stirb...!", rief Mizore ihm mit ihrer kalten Stimme entgegen und ließ ihn mit einer Hand los. Der freie Arme gefror und wurde zu einer scharfen und eisig gefährlichen Klinge, mit der sie vor hatte, Kirio umzubringen.

Das war vermutlich das nicht so intelligente, denn Kirio trug weder seine Kleidung, noch hatte er geahnt das Mizore ihn töten wollte. "Miststück!" Zischte er, "lass mich los!" Er begriff wohl gerade selber nicht, das Mizore das eigentlich tat weil sie ihn liebte, auch wenn ihre Denkweise sehr umständlich war, allerdings hätte Kirio es auch nicht begriffen wenn sie auf ihn eingeredet hätte. So, in dieser Persönlichkeit, verstand er nichts davon, sein interessen Gebiet lag woanders.
Doch dumm war er trotzdem nicht, er deckte sein rechtes Auge ab, damit er wieder halbwegs normale Kontrolle über sich hatte. Genau das dachte ich mir schon, ihr das so beizubringen hatte wohl nichts gebracht! Besser wäre gewesen ihr das später beizubringen... "Meinst du wirklich das bringt was?" Nun klang er wieder halbwegs vernünftig und griff entschlossen nach der Eisklinge, auch wenn seine Hand daran fast erfror, so konnte er diese wenigstens aufhalten...
Das er blutete merkte er allein durch die Kälte schon gar nicht mehr.

Der tiefe Riss in ihrer Haut machte es deutlich, dass es nicht wirklich Mizore war. Es war eine Eispuppe, wie damals, nur dieses mal stand sie komplett unter Mizores Kontrolle. "Hör auf dich zu wehren und stirb endlich...", sagte de Eispuppe und hörte nicht im geringsten auf. Ihr Herz war immerhin aus Eis, und die Worte kamen nicht wirklich zu Mizore selbst durch, welche immernoch an der Klippe stand. Das Blut schien sie ebenfalls eiskalt zu ignorieren. Doch sie setzte auch nur das durch, was Mizore fühlte.

Da hatte Kirio wohl nicht mit gerechnet. Auf jedenfall war er auf die Situation nicht vorbereitet gewesen, schließlich hatte er Mizore nicht so verletzen wollten, aber seiner anderen Persönlichkeit war es einfach so rausgerutscht, was sollte er dagegen schon machen? Kräftig stieß er die Eispuppe nun weg. Oh hoffentlich bleibt mir noch Zeit eine Hose anzuziehen... Er sprang auf und griff seine Klamotten in die er hereischlüpfte und hielt sich danach wieder das Auge zu. "Wo ist die wirkliche Mizore?!" Das Worte zu der Eispuppe nicht druchdrangen, konnte Kirio ja schlecht wissen.

"Wieso interessiert dich das so plötzlich?", fragte die eisige Kopie von Mizore. Von Gefühlen und dergleichen verstand sie nichts, obwohl sie selbst aus einem tiefen Gefühl heraus geschaffen wurde, ihr Herz war eben Wortwörtlich aus Eis. Sie kam wieder auf Kirio zu. Mit den Angriffen schien sie noch lange nicht aufhören zu wollen.

"Das hat mich schon die ganze Zeit interessiert, allerdings nur diese Seite von mir..." Das er gerade mit einer Eispuppe quatschte, schien ihn wirklich kaum zu interessieren, er wollte nur heil davon kommen. Kirio wich aus. "Also wo ist sie?! Immer noch an der Klippe?" Wenigstens war er nun angezogen, wenn auch nicht wirklich warm, und er fror langsam ganz schön, vorallem da bald das ganze Jungenwohnhaus aus Eis zu bestehen schien. "Wenn du es mir nicht sagen wirst, werde ich sie so suchen!" Er hielt immer einen gewissen Abstand zu der Eis-Mizore um nicht von ihr getroffen zu werden.

"Lebend kommst du sicher nicht mehr hier raus. Hier und jetzt bist du verloren, vergiss sie!", rief Mizore. Die Klinge an ihrer Hand wurde zu einer eisigen Klaue, wie bei der echten Mizore. Wieder griff sie an. Was anderes, außer Kirio töten zu wollen, schien die Eispuppe nicht im Sinn zu haben. Die Puppe schien jedoch auch nur das zu tun, was Mizore fühlte.

"Doch das will ich hoffen..." Kirio wich unter der Klaue hinweg und riss das Fenster auf, die Hand drückte er dabei weiterhin auf sein Auge, damit die jetztige Persönlichkeit auch blieb. Er sprang aus dem Fenster und landete eigentlich ziemlich elegant. Allerdings hoffte er nicht das diese Eispuppe ihm folgte...
Er würde nun zuerst an der Klippe nach Mizore sehen, um sie zu beruhigen.

~Verlässt das Wohnhaus~

Die Eispuppe war nicht besonders gut gelaunt darüber, dass Kirio ihr einfach entkam. Mies gelaunt folgte sie Kirio direkt durch das Fenster hinterher zur Klippe. So einfach ließ sie wirklich nicht locker.

~ Die Eispuppe geht ~

~Betritt sein Zimmer~

Kirio fror nun mehr, er wunderte sich auch das er sich überhaupt noch bewegen konnte, nachdem er von Mizore eingefroren wurde und danach nochmal in das kalte Meer springen musste. Zumindest schmerzte sein Körper sehr, bei jeder Bewegung, sogar auch wenn er sich gar nicht bewegte. Er schlurfte zuerst langsam richtung Bad, nahm sich vorher aber noch einen Dicken Pulli, eine warme, lange Hose und neue Unterwäsche aus dem Schrank und stellte dann das Duschwasser an und schloss die Tür ab. ALlerdings musste er kalt duschen, denn das warme Wasser brannte so sehr auf seiner Haut, das es unerträglich war, mit warmen Wasser zu duschen. Das kalte war sehr angenehm, auch wenn es vermutlich nicht zur Heilung verhalf. Dann stellte er die kalte Dusche wieder ab, trocknete sich ab und zog sich die Warme Kleidung über. Dann trat er wieder aus dem Bad und legte sich ins Bett. Eigentlich bin ich ja nicht sehr wehleidig, aber das sind schmerzen die ich nicht weiter ertragen will... Daür hasste er Mizore schon fast, aber nur fast. Erstmal deckte er sich zu und schloss die Augen um sich vielleicht ein wenig erholen zu können.

~ kommt an ~

Es war nicht leicht zu finden, aber schließlich fand sie es. Mizore stand vor Kirio's Zimmertür und klopfte vorsichtig an. "Darf ich rein kommen...?", fragte Mizore vorsichtig. Würde Kirio nein sagen, wäre das wohl kein Wunder. Also wartete Mizore auf eine Antwort.